Hein­er B., ein 54-jähriger Deutsch­er, durch­lebt momen­tan einen Alp­traum in Thai­land, nach­dem er fast alles ver­loren hat, wofür er sein Leben lang ges­part hatte.

Vor vier Jahren hat­te er sich mit sein­er thailändis­chen Frau Toi ver­mählt und gemein­sam ein Restau­rant sowie eine Eigen­tumswoh­nung auf Phuket erworben.

Das Restau­rant und die Woh­nung liefen auf den Namen sein­er Frau.

Im Früh­jahr dieses Jahres musste Hein­er aus famil­iären Grün­den für zwei Monate nach Deutsch­land reisen.

Seine Mut­ter war ver­stor­ben, und er musste die For­mal­itäten rund um das Erbe regeln.

Das Eltern­haus fand schnell einen Käufer und der erzielte Erlös wurde auf das Gemein­schaft­skon­to, welch­es er mit Toi führte, überwiesen.

Kurz darauf kehrte er nach Thai­land zurück, voller Vor­freude auf das Wieder­se­hen mit sein­er Frau.

Nach einem kurzen, aufre­gen­den Aufen­thalt in Bangkok machte sich Hein­er auf den Weg zurück nach Phuket.

Am Flughafen bemerk­te er, dass Toi ihn nicht wie verabre­det abholte, doch dies schien ihm nicht weit­er besorgniserregend.

Als er an der gemein­samen Woh­nung ankam, kon­nte er jedoch die Tür nicht auf­schließen – das Schloss war offen­bar aus­gewech­selt worden.

Mehrmals ver­suchte er verge­blich, Toi auf ihrem Handy zu erre­ichen, bevor er entschloss, zum Restau­rant zu fahren.

Dort angekom­men, stieß Hein­er auf eine weit­ere Überraschung:

Auch hier passte sein Schlüs­sel nicht mehr.

Ein fremder Mann öffnete die Tür.

Auf Heiners enttäuschte Frage hin erklärte dieser, dass er das Restaurant vor über einem Monat von der thailändischen Besitzerin, Toi, käuflich erworben hatte und der Kauf rechtskräftig beurkundet sei.

In diesem Moment dämmerte es Heiner, dass er alles verloren hatte.

Sowohl das Restaurant als auch die Wohnung waren verkauft worden, und da er bei keinem der Verträge aufgeführt war, hatte er keinerlei Rechtsansprüche.

Seine letzte Hoffnung war das gemeinsame Bankkonto.

Doch auch hier wurde er enttäuscht: Bis auf ein paar Tausend Baht war nichts mehr übrig.

Toi war spurlos verschwunden.

Ihre gemeinsame Geschichte wurde ein Albtraum für Heiner B., der nicht wusste, wo er sie in ihrer Heimatstadt Kalasin in Thailand finden sollte.

Als sie geheiratet hatten, wollte er keine, so übliche Hochzeitsfeier bei den Eltern abhalten und sich auch von dem Sin Sot, dass Geld, was die Eltern für ihre Tochter bekommen hätten und war auch nie bei den Eltern zuhause, was sich nun rächte.

Verzweifelt und mittellos suchte Heiner einige gemeinsame Freunde auf, doch niemand konnte ihm weitere Informationen geben.

Selbst in dem Massagesalon, den Toi gelegentlich besuchte, hinterließ seine Frage nach ihr nur ratlose Gesichter.

Heiner steht nun vor den Trümmern seines Lebens. Die bittere Erkenntnis, dass er bei den Verträgen hätte vorsichtiger sein sollen, kommt zu spät.

Er hat vor, nach Deutschland zurückzukehren und weiterzuarbeiten, bis er eines Tages in Rente gehen kann.

Dieser Fall erinnert eindringlich daran, wie wichtig es ist, Verträge und Eigentumsverhältnisse klar zu regeln und sich rechtlich abzusichern – besonders in einem fremden Land.  / Wochenblitz

Von STIN