Die USA planen, die jährlichen in Thailand abgehaltenen Militärmanöver unter dem Codenamen „Cobra Gold“ eventuell nicht mehr in Thailand durchzuführen. Der Nationale Rat für Ruhe und Ordnung (NCPO) sieht das gelassen.

Luftwaffengeneral Prajin Junting, stellvertretender NCPO-Chef, sagte, wenn die USA sich entscheiden, Cobra Gold im kommenden Jahr geographisch zu verlegen, so stelle dies für Thailand kein Problem dar.

Das US-Außenministerium erklärte am 24. Juni, dass man das Manöver womöglich in ein anderes Land verlegen werde mit der Begründung, dass eine militärische Übung in Thailand an den Rest der Welt „im Licht einer Militärdiktatur“ ein deutlich falsches Signal senden könnte. Das US-Außenministerium schlägt dazu vor, die Übung nach Australien zu verlegen. In Darwin sind ständig 2500 US Marines stationiert.

Luftwaffengeneral Prajin erklärte vor den Medien, Washington solle es sich gut überlegen, bevor es solch eine Entscheidung treffe. Man habe seit langer Zeit gemeinsame Interessen, und das sei wichtig. Im übrigen führe man jetzt auch ohne Cobra Gold schon reguläre Manöver mit anderen Ländern wie Singapur, Malaysia und Indonesien durch.

Cobra Gold wurde das erste Mal 1982 durchgeführt,  seitdem wurde das Manöver jährlich in Thailand durchgeführt, um die gemeinsamen Verteidigungsinteressen von Thailand und den USA zu betonen. In diesem Jahr fand es im Februar statt, das erste Mal nahm auch China an diesem Manöver teil. Weitere Teilnehmer waren Singapur, Japan, Südkorea, Indonesien und Malaysia sowieso militärische Beobachter aus 20 Ländern, auch aus Vietnam.

Am 24. Juni kündigten die USA an, weitere Militärhilfen für Thailand zu streichen. Dazu gehören 4,7 Millionen US-Dollar, etwa die Hälfte des jährlichen Budgets. Einen Tag nach dem Putsch froren die USA finanzielle Hilfen in Höhe von 3,5 Millionen Dollar ein.

Möglichweise ist diese Erklärung der USA gegenüber Thailand der Grund, warum sich Prayuth in den nächsten Tagen mit einer Delegation aus China trifft. Ev. werden dort die weitere Vorgehensweise Thailands zur Sprache kommen. Schon jetzt fordern einige Politiker, das sich Thailand mehr an China orientieren sollte.

Von STIN

6 Gedanken zu „Cobra Gold Manöver möglicherweise nicht mehr in Thailand“
  1. Das Thema hat sich selbst erledigt.
    Da die Puffs in Sattahip wesentlich aufnahmefähiger sind
    als die in Darwin wird weiter in Thailand Krieg gespielt.
    Sonst hätte das Kanonenfutter auch gemeutert.

  2. Im übrigen führe man jetzt auch ohne Cobra Gold schon reguläre Manöver mit anderen Ländern wie Singapur, Malaysia und Indonesien durch.

    Alles also besonders lupenreine Demokratien.. So findet sich, was zusammengehört. 😉

    Am 24. Juni kündigten die USA an, weitere Militärhilfen für Thailand zu streichen……Dazu gehören 4,7 Millionen US-Dollar, etwa die Hälfte des jährlichen Budgets. Einen Tag nach dem Putsch froren die USA finanzielle Hilfen in Höhe von 3,5 Millionen Dollar ein. Möglichweise ist diese Erklärung der USA gegenüber Thailand der Grund, warum sich Prayuth in den nächsten Tagen mit einer Delegation aus China trifft.

    Sicher, ..es muss nun erst einmal mittels solcher „Sondierungen“ die für Käufliche wichtigste Frage geklärt werden : „Wer bietet mehr.. ? „ 😉

      Rolf46(Quote)  (Reply)

    1. naja, die Amerikaner hatten zum letzten Manäver Cobra Gold auch die Chinesen eingeladen. Die haben scheinbar kein Problem, mit China Manöver abzuhalten, warum sollte es dann Thailand haben. Weder Vietnam, noch Singapur hat eine Demokratie – die sind bei Manövern schon immer dabei.

      Sicher, ..es muss nun erst einmal mittels solcher “Sondierungen” die für Käufliche wichtigste Frage geklärt werden : “Wer bietet mehr.. ? “ 😉

      denke ich gar nicht – was juckt Prayuth ein paar Millionen USD – wenn Thailand gerade 500 Milliarden in den Sand gesetzt hat. Das hat er mit einem aufgeklärten Korruptionsfall wieder ausgeglichen. Alleine die Beschlagnahmung einer riesigen Menge Rosenholz (Wert 150 Millionen Baht) gleich den Verlust der 4,5 Millionen USD aus. 🙂

      Wie gesagt, Demokratie ist was feines, wenn sie funktioniert – scheint aber momentan fast in keinen Entwicklungs- und Schwellenländer mehr zu funktionieren.
      Es sollte langsam eine neue Regierungsform aufgestellt werden. Ich würde sogar versuchen, hier die Khmers zu kopieren – die es seinerzeit mit 2 gleichwertigen PMs versucht haben. Hätte funktioniert, wäre Hun Sen nicht zu machtgeil geworden. In Thailand könnte z.B. ein Thaksin-Vertrauter den Norden regieren und Abhisit den Süden – aussenpolitisch dann natürlich gemeinsam, mit Abstimmung usw.

      Wird es keine modifizierte Form der Demokratie für o.g. Länder geben, werden wohl mehrere ihre frisch gewonnene Demokratie wieder einstampfen und lieber die DIktatur wählen, wie in Ägypten, Algerien, Irak usw.

      Demokratie ist weltweit auf dem Rückmarsch – 2013 wurden einige Länder gegenüber 2012 aus der Liste der demokratischen Staaten gestrichen. Aber da tut sich ein Westler aus DACH etwas schwer – da es in DACH keine verschiedenen Gruppierungen gibt, sei es religiöse wie in Irak, Syrien, Libyen usw – oder politische, wie in Thailand. Wenn 25 Millionen Thais gegen 35 Millionen stehen – kann man die Minderheit nicht mehr einfach ignorieren. Wenn die keine Wahl wollen, gibt es bis zum St. Nimmerleinstag keine Wahlen.

    2. @Rolf46: 2018

      Teilnehmer:
      USA, Thailand, Singapore, South Korea, Indonesia, Japan, Malaysia
      Beobachter:
      Brunei, Laos, Cambodia, Myanmar, Vietnam, Germany, Pakistan, Sri Lanka, Brazil
      zusätzlich:
      Australia, Canada, France, the UK, Bangladesh, Mongolia, Nepal, the Philippines, Fiji, New Zealand
      und nicht zu vergessen:
      China, India

        Raoul Duarte(Zitat)  (Antwort)

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