Washington/Bangkok (APA/dpa) – Die USA sehen Thailand beim Menschenhandel auf einer Stufe mit Nordkorea und Simbabwe. Das US-Außenministerium stufte das südostasiatische Land einen Monat nach dem Militärputsch in seinem jährlichen „Bericht über Menschenhandel“ in die unterste Kategorie drei herab.

„Thailand ist ein Ursprungs-, Ziel- und Transitland für Männer, Frauen und Kinder, die als Zwangs- oder Sexarbeiter misshandelt werden“, heißt es am Freitag in dem Bericht. 20 Millionen Menschen würden weltweit jedes Jahr Opfer von Menschenhandel.

Thailand gehört nach US-Einschätzung zu den Ländern, in denen Menschenhandel entweder geduldet oder nicht rigoros genug bekämpft wird. Die Herabstufung erlaubt es dem US-Kongress, Sanktionen zu verhängen. Zudem werden US-Firmen angehalten, keine Geschäfte mit Partnern in Kategorie-Drei-Ländern zu machen, die womöglich von Zwangsarbeit profitieren. 23 Länder sind in der untersten Kategorie, viele davon in Afrika, aber auch Saudi-Arabien, Russland, der Iran und Venezuela.

Das Außenministerium nennt als Gründe für die Herabstufung Thailands vor allem fortgesetzte sexuelle Ausbeutung junger Frauen, Zwangsarbeit in der Fischereiindustrie sowie die Behandlung von Flüchtlingen aus dem Nachbarland Myanmar. Juntachef Prayuth Chan-ocha versprach in seiner wöchentlichen Fernsehansprache am Freitag, sich des Problems anzunehmen.

Von STIN

7 Gedanken zu „USA stuft Thailand beim Menschenhandel auf 3 ab“
    1. ja, ca 150 Sklavenhändler sind ja schon hinter Gittern, samt General.
      Weiter so, jetzt würde ich in allen Fischfabriken Razzien machen und die Arbeitnehmer einzeln befragen, ohne Beisein vom
      Chef. Das könnte noch eine Überraschung geben.

  1. Das US-Außenministerium stufte das südostasiatische Land einen Monat nach dem Militärputsch in seinem jährlichen „Bericht über Menschenhandel“ in die unterste Kategorie drei herab.

    Während 13 Jahren Thaksin Herrschaft war der Menschenhandel in Thailand
    also vollkommen OK?
    Nur in den letzten 4 Wochen ging es rapide bergab.
    Na klar, mit den USA.
    Siehe die Wahnsinnserfolge in der Ukraine,Irak,Afghanistan,Pakistan!
    Da brauchte man eben einen Ausgleich!

  2. STIN:
    …..Gleich nachdem man dem Militär die Hilfe eingefroren hat, traf sich Prayuth mit seinem Kollegen, dem Armeechef von China….

    Finde ich persönlich nicht gerade toll, denn China ist nicht gerade ein Vorzeigebeispiel für soziale Marktwirtschaft – und nur aus Trotz… – da sollte man schon sehr vorsichtig sein, mit wem man sich langfristig einlässt.. Nur all die Streitigkeiten mit Japan / Vietnam / Korea – wo China einfach seine Interessen mit Gewalt durchsetzen will…

    1. richtig, nur verliert momentan die USA durch ihre Politik immer mehr strategisch wichtige Partner. Bestes Beispiel war Ägypten, die nun wohl ihr Waffensystem auf russische MIGs usw. umstellen werden. Durchaus möglich, das Thailand nun folgt. Prayuth ist kein Diplomat, der entscheidet aus dem Bauch raus. Manchmal gut, manchmal schlecht.

  3. Das US-Außenministerium stufte das südostasiatische Land einen Monat nach dem Militärputsch in seinem jährlichen „Bericht über Menschenhandel“ in die unterste Kategorie drei herab.

    Ich nehme an, dass die selbsternannten „Weltpolizisten“ vor allem sehr besorgt darüber sind, dass sich das thailändische Militärregime zu weit in Richtung China und vielleicht Russland orientieren könnte..

    Militär-Regime und Diktatoren , welche jedoch die USA nicht mehr ausdrücklich als ihre „Weltführungsmacht“ anerkennen und sich entsprechend folgsam im US-nationalen Interesse verhalten, werden immer herabgestuft. Wenn´s sein muss auch gern zu „Schurkenstaaten“ und „Terroristen“.. 😉

    „Thailand ist ein Ursprungs-, Ziel- und Transitland für Männer, Frauen und Kinder, die als Zwangs- oder Sexarbeiter misshandelt werden“, heißt es am Freitag in dem Bericht.

    Früher , zu Zeiten des Vietnamkrieges konnten die Amis sich über so etwas überhaupt nicht aufregen, denn der thailändische Groß-Puff Pattaya diente der Entspannung und dem Zeitvertreib für urlaubende US-Soldaten, bevor diese dann verdienterweise vom „Viet Nam Cong San“ für ihre Übeltaten bestraft wurden.

    1. Ich nehme an, dass die selbsternannten “Weltpolizisten” vor allem sehr besorgt darüber sind, dass sich das thailändische Militärregime zu weit in Richtung China und vielleicht Russland orientieren könnte..

      das ist schon passiert. Gleich nachdem man dem Militär die Hilfe eingefroren hat, traf sich Prayuth mit seinem Kollegen, dem Armeechef von China. Danach gab es Wirtschaftstreffen, bei der Bau eines Autowerkes in Chonburi beschlossen wurde. Es dürfte nun also engere militärische und wirtschaftliche Zusammenarbeit geben. Panzer sind auch schon in der Ukraine (oder bald Russland) bestellt und müssen nur noch ausgeliefert werden. Ich denke, man wird sich von der USA langsam lösen. Es wäre ein MegaGau für die USA, wenn die Chinesen und Russen in Zukunft mit Thailand Militärmanöver abhalten würden und nicht mehr die USA.
      Die USA sollte wissen, das man einen Armeechef sicher nicht drohen kann. Der muss ja nicht wiedergewählt werden, ist also in seinen Entscheidungen ziemlich frei.

      Was wohl passieren würde, wenn China und Russland mal Sanktionen gegen die USA beschliessen würden, z.B. wegen der Menschrenrechtsverletzungen auf Guantanomo. Vor allen China hat derart viel Devisen, die könnten den Dollar zu ziemlich wertlos machen.

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