Nach dem Militärputsch in Thailand hat die Junta die Ausgangssperre in allen Provinzen aufgehoben. Armeechef Prayuth will Ende August eine Übergangsregierung einsetzen.
Die Militärjunta in Thailand hat drei Wochen nach der Übernahme der Macht die landesweite nächtliche Ausgangssperre aufgehoben. Es gebe keine Anzeichen von Gewalt, hieß es. Die Menschen können im ganzen Land nachts wieder auf die Straßen gehen.
Die Ausgangssperre war nach dem Sturz der Regierung am 22. Mai landesweit verhängt worden und umfasste die Zeit von 22 Uhr bis 5 Uhr morgens. Später wurde sie verkürzt und in einigen der 77 Provinzen des Landes ganz aufgehoben. Zuletzt galt sie noch in der Hauptstadt Bangkok und in 50 weiteren Provinzen.
Das Militär um Armeechef Prayuth Chan-Ocha hatte nach monatelangen Auseinandersetzungen zwischen der gewählten Regierung unterMinisterpräsidentin Yingluck Shinawatra und der Opposition am 22. Mai die Macht ergriffen. Meinungs- und Versammlungsfreiheit sind seither stark eingeschränkt. Neuwahlen sollen erst stattfinden, wenn politische Reformen umgesetzt und für mindestens ein Jahr etabliert sind.
Prayuth kündigte an, Ende August oder Anfang September eine Übergangsregierung einzusetzen. Bis dahin solle auch eine vorläufige Verfassung entworfen sein. Danach solle ein Rat, in dem Vertreter der rivalisierenden Parteien beteiligt sein sollen, dem gespaltenen Land eine Perspektive geben.