Mit Opti­mis­mus sollte jed­er das neue Jahr begin­nen, aber es gibt eine klare Gren­ze zwis­chen Opti­mis­mus und blind­er Hoff­nung, die an Selb­st­mord grenzt.

Begin­nen wir mit den Kon­ser­v­a­tiv­en. Ihr einziger Plan ist es, zu ver­hin­dern, dass Move For­ward an die Regierung kommt, und selb­st das würde eine Heirat mit Pheu Thai, dem ​“kleineren” Feind, bedeuten. Wie sie mit The­men wie der dig­i­tal­en Geld­börse und Thaksin Shi­nawa­tra umge­hen, wird im Laufe des Jahres unan­genehm und poten­ziell explo­siv sein. Vieles wird mit der Tat­sache zu tun haben, dass sie keinen Plan B haben.

Nun zu Pheu Thai. Ihr einziger Plan ist es, dort zu bleiben, wo sie jet­zt ist — an der Spitze ein­er Regierung, die Schlüs­selmin­is­te­rien wie die Finanzen kon­trol­liert, was unmöglich wäre, wenn sie eine Regierung mit Move For­ward bilden müsste. Es gibt keinen Plan B für den Fall, dass wichtige poli­tis­che Maß­nah­men die Miss­bil­li­gung oder Empörung ihrer wider­streben­den Ver­bün­de­ten her­vor­rufen. Auch bei der Änderung der Char­ta gibt es keine klare Richtung.

Pita Lim­jaroen­rat
Pita Lim­jaroen­rat

Und nicht zulet­zt: Move For­ward. Ihr einziger Plan ist es, weit­er­hin mutig zu sein, eine Strate­gie, die sich am 14. Mai let­zten Jahres als erfol­gre­ich erwiesen hat. Sie haben eine Grat­wan­derung gemacht und es geschafft. Allerd­ings gibt es jet­zt einen entschei­den­den Unter­schied, der offen­bar nicht beachtet wird.

Früher hat­ten sie Pita Lim­jaroen­rat, der jet­zt nicht mehr dabei ist, zumin­d­est im Moment.

Wenn es ihm gelingt, zurück­zukom­men, kann der Plan weit­erge­führt oder ein wenig verän­dert und weit­erge­führt wer­den. Wenn nicht, kön­nte Move For­ward zu einem führerlosen Zug wer­den, dessen Fahrer ein­schläft und davon träumt, die näch­ste Wahl wieder zu gewin­nen. Es gibt offen­bar keinen Plan, wie man die Hard­core-Anhänger kon­trol­lieren kann, die mit ziem­lich­er Sicher­heit wieder auf die Straße gehen wer­den, wenn die Char­taän­derung einen Höhep­unkt erreicht.

Nichts gegen den neuen Parteivor­sitzen­den Chaithawat Tulathon, der sich mit ein­er möglichen Parteiau­flö­sung befassen muss, die heutzu­tage in der thailändis­chen Poli­tik zu einem leicht zu lösenden Prob­lem gewor­den zu sein scheint. Gle­ichzeit­ig aggres­siv und pop­ulär zu sein, ist ein größeres Prob­lem. Pita war bei diesem zwei­gleisi­gen Ansatz sehr hil­fre­ich, da sein jun­gen­haftes Ausse­hen und seine ver­meintliche Kul­tiviertheit es ermöglicht­en, dass die guten Erwartun­gen die Zweifel über­schat­teten und so die neue Gen­er­a­tion bezauberten.

Es muss einen Plan B geben, wie das dieses Jahr gelin­gen kann. / Thai PBS World

 

Von STIN