Der öffentliche Schock und die Wut über den tödlichen Amoklauf am 3. Oktober im Siam Paragon haben sich in Bestürzung verwandelt, als den Menschen klar wird, dass der 14-jährige Täter wegen der tödlichen Schießerei nicht bestraft werden kann.

Nach thailändischem Recht darf kein Kind unter 15 Jahren mit einer strafrechtlichen Bestrafung, einschließlich einer Gefängnisstrafe, rechnen.

Diese Tatsache wirft eine Frage auf, die nun in ganz Thailand lautstark gestellt wird: Wer übernimmt dann in solchen Fällen die Verantwortung?

Bei der Schießerei in einem Einkaufszentrum wurden drei Menschen getötet und vier weitere verletzt.

Anfang dieses Monats bot Siam Paragon jeder Hinterbliebenenfamilie 5 Millionen Baht Entschädigung und jedem verletzten Opfer 300.000 Baht an. Die Regierung zahlt Entschädigungszahlungen in Höhe von 1,2 Millionen Baht für jeden Todesopfer und 50.000 Baht für jede bei dem Angriff verletzte Person. Auch andere haben ihre Hilfe geleistet, darunter Giffarine Skyline Unity Ltd, die 1 Million Baht zur Unterstützung der Opfer bereitgestellt hat.

Auch die Eltern des 14-jährigen Schützen, dessen Identität aufgrund seines Alters nicht bekannt gegeben wurde, haben geschworen, nach dem schockierenden Amoklauf so weit wie möglich die Verantwortung zu übernehmen.

Doch bislang ist unklar, was der Täter und seine Familie tun werden, um den Opfern zu helfen. Der Vater des Schützen war bereits bei den Beerdigungen des Verstorbenen erschienen, um den Hinterbliebenen sein Beileid auszudrücken und sich zu entschuldigen. Er lehnte es auch ab, einen Antrag auf Freilassung seines Sohnes auf Kaution zu stellen, und erklärte, dass die Familie „beabsichtigt, bei der Ermittlung der Fakten uneingeschränkt mit den Behörden zusammenzuarbeiten und sicherzustellen, dass sich der gewalttätige Vorfall nicht wiederholt“.

Mittlerweile wurde der Junge zur psychiatrischen Untersuchung in das Galya Rajanagarindra Institut eingeliefert.

Gesetze für Kinderstraftäter

Kinder unter 12 Jahren können in Thailand weder wegen einer Straftat angeklagt noch bestraft werden. Personen im Alter zwischen 12 und 15 Jahren sind ebenfalls vor strafrechtlicher Bestrafung geschützt, können jedoch gerichtlichen Maßnahmen unterliegen. Sie können beispielsweise in einer Jugendschutz- und Beobachtungseinrichtung untergebracht oder auf Bewährung gestellt werden. Eltern oder Erziehungsberechtigte können außerdem mit einer Geldstrafe von bis zu 1.000 Baht belegt werden, wenn von ihnen betreute Minderjährige gegen die Bewährungsauflagen verstoßen.

Minderjährige Straftäter im Alter von 15 bis 17 Jahren können bestraft werden. Wenn keine Strafe verhängt wird, können sie dennoch zu einer Rehabilitation verurteilt werden. Wenn ein Gericht jedoch entscheidet, dass sie eine rechtliche Bestrafung verdienen, wird ihre Strafe (einschließlich der Zeit hinter Gittern) halbiert.

Drei weitere thailändische Gesetze regeln Straftaten, die von Minderjährigen begangen werden: das Jugend- und Familiengerichts- und Jugend- und Familienverfahrensgesetz, das Kinderschutzgesetz und das Zivil- und Handelsgesetzbuch.

Das erste dieser Gesetze konzentriert sich auf den Schutz der Rechte/Wohlfahrt, Besserung und Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen, während das zweite die Interessen von Kindern in den Vordergrund stellt und jeden bestraft, der Kinder zwingt, ermutigt, bittet oder zulässt, dass Kinder gegen Gesetze verstoßen.

Das Zivil- und Handelsgesetzbuch macht sowohl Erwachsene als auch Minderjährige für Straftaten verantwortlich, die sie an einer anderen Person begehen. Artikel 420 besagt, dass eine Person, die das Leben, den Körper, die Gesundheit, die Freiheit, das Eigentum oder ein Recht einer anderen Person rechtswidrig verletzt, zur Verantwortung gezogen wird. Minderjährige oder psychisch kranke Personen sind von diesem Gesetz nicht ausgenommen. Nach Artikel 429 haften die Eltern oder Erziehungsberechtigten des Täters gesamtschuldnerisch für seine Tat – es sei denn, sie können nachweisen, dass sie ihre Fürsorgepflicht gegenüber dem Kind nicht verletzt haben.

Eltern werden zur Rechenschaft gezogen

Es gibt viele Fälle, in denen Eltern vom Zivilgericht für Schäden bestraft werden, die ihre Kinder verursacht haben.

Im Jahr 2019 zahlten die Eltern einer minderjährigen Autofahrerin mehr als 42 Millionen Baht Entschädigung, nachdem sie einen tödlichen Unfall auf einer Mautstraße verursacht hatte. Die Tochter war zum Zeitpunkt des Unfalls im Jahr 2010 erst 16 Jahre alt. Die Eltern hatten sie nicht an der Nutzung des Fahrzeugs gehindert und damit ihre Fürsorgepflicht verletzt.

Den Berichten zufolge fuhr das Mädchen die Limousine ohne Führerschein, während sie telefonierte, als sie gegen einen Lieferwagen mit Studenten und Mitarbeitern der Thammasat Universität prallte, wobei neun Menschen getötet und vier weitere verletzt wurden. Sie wurde zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, suspendiert und zu 192 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt. / PBS World

Von STIN

5 Gedanken zu „Bangkok: Wer übernimmt die Verantwortung über den Amoklauf eines 14-jährigen im Siam Paragon“
    1. Wieder ein Toter!
      Wohl weil er einen anderen mit ‚Kartoy‘ bezeichnet hat!?

      Ja, sollte man nicht machen.

      Auch nicht Stinkefinger beim Autofahren zeigen – wenn der Thai fasch fährt oder einen schneidet.
      Hat bei uns 2 Deutschen das Leben gekostet, einen kannte ich vom sehen.

      Ist aber kein reines Thai Problem. Die Hemmschwelle für Morde, sinken weiter und weiter – weltweit.
      12jähriges Mädchen hat sich bei uns im Internet schlau gemacht, wußte dann – dass ihr nix passiert und hat dann eine
      andere 12-jährige brutal ermordet, zusammen mit ihrer 11-jährigen Freundin.

      Das hat es in unserer Jugend nicht gegeben.

      1. 80728 031123 490827WO IST BEI UNS
        SIE NUTZEN ZWEIMAL „BEI UNS“, WO IST DAS!
        NATUERLICH GEBEN SIE FUER NICHTS QUELLEN ODER LINKS AN FUER IHRE BEHAUPTUNGEN!

        [STIN]Das hat es in unserer Jugend nicht gegeben.

        UND WER IST DANN DA „UNS“?
        ***

        [STIN]Hat bei uns 2 Deutschen das Leben gekostet

        DAS HAT ES IN UNSERER JUGEND NICHT GEGEBEN!
        ***
        ANSONSTEN LOESCHEN SIE MIR SEIT >2 TAGEN MEINE AUSFUEHRUNGEN ZU DEN KRIEGSVERBRECHEN IM GASA!

        xxxxxxxx – Kommentar strafrechtlich relevant

        1. SIE NUTZEN ZWEIMAL „BEI UNS“, WO IST DAS!

          1. Fall – da war „bei uns“ – in Chiang Mai
          2. Fall – erst vor 2-3 Monaten passiert – da war „bei uns“ Deutschland.

          NATUERLICH GEBEN SIE FUER NICHTS QUELLEN ODER LINKS AN FUER IHRE BEHAUPTUNGEN!

          Ist unwichtig, nur eben 2 Fälle.

          https://www.focus.de/panorama/welt/minderjaehrige-toeten-maedchen-maedchen-sollen-luise-nach-streit-aus-rache-ermordet-haben_id_188328571.html

          [STIN]Das hat es in unserer Jugend nicht gegeben.

          UND WER IST DANN DA „UNS“?

          STIN 1 bis 16

          DAS HAT ES IN UNSERER JUGEND NICHT GEGEBEN!
          ***
          ANSONSTEN LOESCHEN SIE MIR SEIT >2 TAGEN MEINE AUSFUEHRUNGEN ZU DEN KRIEGSVERBRECHEN IM GASA!

          Richtig, kriminelle Kommentare werden hier nicht mehr freigegeben.

  1. Eine sehr interessante Frage, die auch Fälle in DE betrifft.

    Wer übrnimmt die Verantwortung z.B. – die Ermordung eines 12-jährigen Mädchens durch eine 11- und eine 12-jährige in DE.

    Antwort: keiner – absolut keiner.

    So auch tw. in TH, aber hier sieht man schon, übernimmt wenigstens das Siam Paragon und auch der Staat etwas Verantwortung, ohne dazu
    verpflichtet zu sein und zahlen jeder Opfer-Familie 5 Millionen und der Staat 1,5 Millionen Baht.

    Das ergibt pro Opferfamilie insgesamt 6,5 Millionen Baht, dass sind umgerechnet etwa 175.000 EUR pro Opfer-Familie.
    Das reicht für eine schönes Leben, für lange Zeit aus – ev. bis zum Lebensende.

    In DE hätte z.B. bei so einem Fall, Galeria Kaufmhof nix gezahlt, weil sie es nicht müssen.
    Also die hätten sicher keine Verantwortung übernommen, wenn ein Amokläufer bei denen Menschen erschossen hätte.
    Wohl der Staat Deutschland auch nicht, soweit ich die Fälle verfolgt habe.

    Nur mal so viel, wer hier mehr Verantwortung übernimmt, DE oder TH – ich sage: TH
    Auch bei Impfschäden, in DE sehr, sehr schwer einzuklagen, in TH bekommt man das fast automatisch.

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