Die Move For­ward Par­ty (MFP) hat gestern die Parteien New und Chart­pat­tanakla aus ihrer vorgeschla­ge­nen Koali­tion­sauf­stel­lung gestrichen, nach­dem ihre Anhänger einen Rückschlag erlit­ten hat­ten. Der Gen­er­alsekretär der MFP, Chaithawat Tulathon, kündigte gestern an, dass sich die Partei darauf konzen­tri­eren werde, die Unter­stützung des Sen­ats für die Wahl ihres Vor­sitzen­den zum Pre­mier­min­is­ter zu gewin­nen. Der MFP-Vor­sitzende Pita Lim­jaroen­rat postete am Fre­itagabend einen Tweet, in dem er sich zu den Vorstößen äußerte: ​“Ich möchte mich entschuldigen. Ich werde mich immer wieder daran erin­nern, dass eine Partei größer ist als eine Einzelper­son. Das Volk ist größer als eine Partei.”

Die MFP beugte sich dem wach­senden Druck ihrer Anhänger und veröf­fentlichte am Fre­itagabend eine Nachricht auf ihrer Face­book-Seite, in der sie ein­räumte, die Stim­men der Bevölkerung gehört zu haben, von denen sich viele gegen die Auf­nahme von Chart­pat­tanakla in ihr Bünd­nis aussprachen. Dies geschah, nach­dem die MFP am Fre­itag Gespräche mit Chart­pat­tanakla über deren Unter­stützung für die Kan­di­datur von Her­rn Pita zum Pre­mier­min­is­ter und die Bil­dung ein­er Koali­tion­sregierung geführt hat­te. Der stel­lvertre­tende MFP-Vor­sitzende Phicharn Chaowa­p­atana­wong bestätigte das Bünd­nis am Abend.

Die Ver­hand­lun­gen wur­den von der Öffentlichkeit, dem Parteiper­son­al, den Gremien auf Prov­inzebene und den Parteim­it­gliedern heftig kri­tisiert. Die meis­ten teil­ten die Ansicht, dass sie die Ein­beziehung der von Korn Chatika­vanij geführten Chart­pat­tanakla-Partei nicht akzep­tieren kon­nten. Unter dem Hash­tag ​“Mee Korn Mai Mee Ku”, was so viel bedeutet wie ​“wenn ihr Korn habt, kön­nt ihr mich nicht haben”, wurde am Abend auf dem thailändis­chsprachi­gen Twit­ter eine Ver­samm­lung ange­hen­der Move For­ward-Abge­ord­neter abge­hal­ten, die die gle­iche Hal­tung zum Aus­druck brachte.

Die Oppo­si­tion gegen Chart­pat­tanakla geht auf ihren Anführer Korn zurück, der an der sieben­monati­gen Schließung Bangkoks und den Anti-Yingluck-Shi­nawa­tra-Protesten teilgenom­men hat­te, die zu dem Mil­itär­putsch führten, der ihre Regierung am 22. Mai 2014 stürzte. Herr Korn, ein ehe­ma­liger stel­lvertre­tender Vor­sitzen­der der Demokratis­chen Partei, stimmte auch für Gen­er­al Prayut Chan-o-cha, den dama­li­gen Putschis­ten, als Premierminister.

Nach­dem die MFP bei den Wahlen die meis­ten Sitze im Repräsen­tan­ten­haus gewon­nen hat­te, erk­lärte die Partei, sie werde sich darauf konzen­tri­eren, genü­gend Sen­a­toren davon zu überzeu­gen, Pita als Pre­mier­min­is­ter zu unter­stützen, damit sie so bald wie möglich eine Regierung bilden kann. Am Fre­itag nahm die aus einem Mit­glied beste­hende Neue Partei die Ein­ladung an, dem Bünd­nis beizutreten, wom­it sie auf dem besten Weg ist, die neunte Partei zu wer­den, die dies tut. Nach den Reak­tio­nen im Inter­net wurde die Partei jedoch auch aus der vorgeschla­ge­nen Koali­tion­sliste gestrichen, wie Parte­ichef Krit­di­tas Saength­anayoth­in erklärte.

Der Vor­sitzende von Chart­pat­tanakla, Suwat Lip­ta­pan­lop, betonte gestern, dass man an die Partei herange­treten sei, um der vorgeschla­ge­nen MFP-geführten Koali­tion beizutreten und nicht umgekehrt. Die MFP sagte, ihr fehle die Unter­stützung der Abge­ord­neten, um eine Regierung zu bilden. ​“Wir haben nicht darum gebeten, Teil des Koali­tions­blocks zu wer­den”, sagte Suwat. Die Partei wolle lediglich eine Poli­tik nach den Wahlen, die den Anschein von Sta­bil­ität erweckt, und dass das Land von ein­er Regierung mit Mehrheit­sun­ter­stützung im Par­la­ment regiert wird, fügte er hinzu. / Bangkok Post

Von STIN