In Thailand sind bei Anschlägen auf Regierungsgegner drei Menschen getötet und mehr als 60 verletzt worden. Ein Zwölfjähriger und eine 40-jährige Frau starben bei der Explosion einer Bombe in der Nähe eines Protestlagers in einem Einkaufsviertel in Bangkok. Unter den zwei Dutzend Opfern waren nach Angaben aus Krankenhäusern noch zwei weitere Kinder mit schweren Kopfverletzungen. Die Straßen unweit der Central World Mall, einem der größten Einkaufszentren Asiens, waren mit Blutlachen und Sandalen übersät.
Ein fünfjähriges Mädchen wurde getötet, als Unbekannte in der östlichen Provinz Trat das Feuer während einer Veranstaltung von Oppositionsanhängern das Feuer eröffneten und mehrere Sprengsätze warfen. 41 Menschen wurden verletzt. Die Täter entkamen unerkannt.
Fronten verhärten sich wieder
Nur wenige Stunden zuvor hatte die regierungstreue Vereinigte Front für Demokratie gegen Diktatur (UDD) Stimmung gegen Demonstranten gemacht, die seit Monaten den Rücktritt von Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra fordern.
Nach Wochen weitgehender Toleranz war es in Thailand zuletzt wieder verstärkt zu Unruhen gekommen. Erst Anfang der Woche waren bei Schießereien vier Menschen getötet und über 60 verletzt worden, als mehrere Tausend Beamte versuchten, von Demonstranten besetzte Regierungsgebäude wieder unter ihre Kontrolle zu bringen.
Machtkampf lähmt Thailand
Seit Monaten fordern Demonstranten den Rücktritt von Regierungschefin Yingluck Shinawatra. Sie sehen in ihr nur eine Marionette ihres 2006 vom Militär gestürzten und ins Exil geflüchteten Bruders Thaksin, dem sie Vetternwirtschaft und Korruption vorwerfen. Die Proteste hatten im November begonnen und sich an einem von der Regierung befürworteten Amnestiegesetz entzündet. Es hätte dem Thaksin die Rückkehr in seine Heimat erlaubt. Der Entwurf wurde jedoch wieder fallengelassen.
Yingluck genießt vor allem bei der Landbevölkerung dank großzügiger Reissubventionen großen Rückhalt. Davon profitierte sie auch bei den Neuwahlen Anfang Februar, zu denen Yingluck sich nach den massiven Protesten bereit erklärt hatte. Die Opposition hatte die Wahl boykottiert. Aktionen von Regierungsgegnern führten außerdem dazu, dass bei dem Votum in rund einem Fünftel der Wahlkreise keine Stimmen abgegeben werden konnten. Es ist daher eine Nachwahl geplant. Die Regierungsgegner, die angeführt werden von Suthep Thaugsuban, fordern statt Wahlen die Ernennung eines