Bangkok – Über 400.000 Demonstranten versammelten sich am 24. November am Demokratie-Denkmal und wollen am heutigen Tag durch die Stadt marschieren. Ziele sind Regierungsgebäude sowie Einrichtungen von Armee und Polizei.

Auf der Ratchadamnoen Avenue wurden Sticker an die Demonstranten verteilt und so deren Anzahl von den Organisatoren des Protestes gezählt. Bis zum Nachmittag des 24. November wurden 440.000 Sticker verteilt in der Hoffnung, dass sich weitere Demonstranten dem Protest anschließen und tatsächlich eine Million Menschen mobilisiert werden können.

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Am Abend zeigte sich Protestführers Suthep Thaugsuban zufrieden. Die Polizei schätzte jedoch, dass es unter 100.000 waren, das Militär zählte 150.000 Protestler. Aus Sicherheitsgründen wurden 32 Schulen in den Bezirken Dusit, Phra Nakhon und Pomprap Sattruphai geschlossen.

Neben Anti-Regierungsdemonstranten strömen auch Rothemden in die Hauptstadt, die die Regierung unterstützen. So hätten sich im Rajamangala Stadion in Hua Mark zwischen 40.000 (Polizeiangaben) und 100.000 (Rothemden-Angaben) Demonstranten versammelt, wurde berichtet. Allein aus Nakhon Ratchasima sollen 3000 Rothemden nach Bangkok anreisen. Allerdings gebe es Probleme, die Massen zu mobilisieren, weil Erntezeit ist und der Reis von den Feldern eingeholt werden muss. Vize-Landwirtschaftsminister Nattawut Saikuar sagte, dass die Rothemden im Stadion bleiben werden, um Konfrontationen zu vermeiden.

Der Protestführer der Anti-Regierungsdemonstranten, Suthep Thaugsuban, hält an seinem Zeitplan fest. Der ehemalige Abgeordnete der Demokratischen Partei sagte, ein Rücktritt von Premierministerin Yingluck oder die Auflösung des Parlaments würden nicht genügen, um die Proteste zu beenden. „Wir wollen das Thaksin-Regime loswerden“, forderte Suthep und sagte, dass dies nicht länger als drei Tage dauern würde.

Was ist geplant

Suthep kündigte an, dass sich die Demonstranten am heutigen Montag um 8.30 Uhr aufteilen und zu 13 Orten marschieren werden. Darunter fünf TV-Sender, Militär- und Polizeieinrichtungen sowie Regierungsgebäude. Namentlich nannte er das Hauptquartier des Oberkommandos der drei Waffengattungen sowie die Hauptquartiere von Armee, Marine und Luftwaffe. Ferner das Hauptquartier der thailändischen Polizei und das Hauptquartier der Bangkoker Stadtpolizei. Ferner die Sendestationen der Fernsehsender Kanal 3, 5, 7, 9 und 11. Weitere Ziele sollen das Innenministerium und das Amt für Haushaltskontrolle sein. Man wolle, so Suthep, friedlich vorgehen, nur Blumen übergeben und Trillerpfeifen benutzen. Auch wenn Suthep es so nicht sagte, kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch der Regierungssitz das Ziel der Demonstranten sein wird.

Wie geht es weiter?

Premierministerin Yingluck könnte nach der anstehenden Misstrauensdebatte das Parlament auflösen, was zwangsläufig zu Neuwahlen führen würde. Es gibt aber politische Beobachter, die inzwischen glauben, dass dies nicht ausreicht, die Regierungskrise zu beenden. Dies natürlich vorausgesetzt, dass Yingluck überhaupt bereit ist, ihren Posten aufzugeben.

Sie teilte am 24. November mit, dass sie über die Demonstrationen besorgt sei und forderte die Beteiligten auf, sich mit ihr an einen runden Tisch zu setzen, um die Krise zu beenden.

„Ich appelliere an alle, Einheit, Versöhnung, Frieden und Respekt vor dem Gesetz aufrecht zu erhalten. Als Regierung wollen wir nicht, dass der Konflikt in Gewalt und Verlust von Menschenleben ausartet. Niemand will so etwas“, sagte sie.

Demonstrationen meiden

Das deutsche Auswärtige Amt warnt mit Hinweis vom 24. November ausdrücklich davor, sich in die Nähe der Demonstranten zu begeben: „Angesichts der Massendemonstrationen im Stadtzentrum von Bangkok und einer weiterhin angespannten innenpolitischen Lage wird geraten, alle größeren Menschenansammlungen im Bangkoker Innenstadtbereich, insbesondere im Gebiet um das Democracy Monument, unbedingt zu meiden.“

Von STIN

Ein Gedanke zu „400.000 Demonstranten bei Demo in Bangkok“
  1. Angesichts der Massendemonstrationen im Stadtzentrum von Bangkok und einer weiterhin angespannten innenpolitischen Lage wird geraten, alle größeren Menschenansammlungen im Bangkoker Innenstadtbereich, insbesondere im Gebiet um das Democracy Monument, unbedingt zu meiden.“

    Eine weitere Grosstat unserer überlasteten Dauerurlauber in der Sathorn Ranch!
    Es ist beschämend wie wenig diese Inzuchtgeschädigten „Diplomaten“
    sich um die Probleme ihrer „Gastländer“ und der hier lebenden
    deutschen Staatsbürger kümmern.

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