Bangkok – Der ehemalige Abgeordnete der Demokratischen Partei und Anti-Regierungs-Protestanführer Suthep Thaugsuban will zum Wochenende eine Million Demonstranten mobilisieren. Seine Rhetorik wird immer schärfer.

„Das ist Eure letzte Chance, Teil eines historischen Tages zu sein, an dem die Thais sich vom Thaksin-Regime befreien. Das ist Eure letzte Möglichkeit dabei zu sein, für die nächste Generation eine bessere Zukunft zu gestalten“, sagte Suthep am Abend des 17. November zu 20.000 Demonstranten.

Diejenigen, die noch nicht auf die Straße gegangen sind, sollen dies am 24. November nachholen und zum Demokratie-Denkmal kommen, erklärte Suthep. „Der 24. November ist der Tag der Schlacht. Es ist Zeit, Krieg zu führen. Bitte kommt raus und beteiligt Euch am Kampf. Der kommende Sonntag wird für das Volk der Tag des Sieges.“

11krathong

Während des Loy-Krathong-Festivals am 17. November ließen Demonstranten den ehemaligen Premierminister Thaksin symbolisch mit einem Krathong verschwinden

Suthep erwartet am Wochenende mindestens eine Million Menschen und rief die Bevölkerung in den Provinzen auf, nach Bangkok zu fahren. Wer das nicht schaffe, solle sich vor den jeweiligen Provinzverwaltungen versammeln und auf ein Signal von der Demonstrationsbühne auf der Ratchadamnoen Avenue warten, erklärte er weiter.

Inzwischen kursiert eine Liste, welche Produkte und Dienstleistungen boykottiert werden sollen, die der Familie Shinawatra zugeschrieben werden. Dazu gehören Internetdienste, Hospitäler, Restaurants, Cafés, Banken, Hotels und Golfplätze.

Demonstranten vernichteten SIM-Karten des Mobilfunkanbieters AIS (One Two Call), der dem ehemaligen Premierminister Thaksin gehört hatte. Ein Sprecher von AIS erklärte, nachdem Thaksin AIS an Singapur verkaufte, habe der Ex-Premier keine Anteile mehr an dem Unternehmen. Ob der Aufruf zum Boykott schon finanzielle Auswirkungen auf die Firma habe, wollte der Sprecher nicht verraten.

Premierministerin Yingluck erklärte unterdessen, dass sie nichts dagegen habe, wenn Demonstranten in Anwesenheit von Regierungsvertretern Trillerpfeifen benutzen. Das sei eine Art der freien Meinungsäußerung, dagegen könne die Regierung nichts tun, sagte Yingluck und fügte hinzu, dass es aber besser sei, wenn bei offiziellen Anlässen von diesem Recht auf Meinungsfreiheit nicht Gebrauch gemacht würde.

Einige Politiker der Phuea Thai Party wurden bereits Opfer dieser „Trillerpfeifenanschläge“, zuletzt Bildungsminister Chaturin Chaiseng, der am 17. November in Nakhon Si Thammarat von Demonstranten buchstäblich ausgepfiffen und als Vasall Thaksins bezeichnet wurde.

Von STIN