Bangkok Pundit – 12. Juni 2013
Moodys, …das Reis-Aufkauf-Programm und die Kommunikationskrise
der thailändischen Regierung – Part 1
Als Erstes, ….die Bangkok Post und ihre Genauigkeit.
Am 23. Mai berichtete die Bangkok Post : http://www.bangkokpost.com/business/news/351408/source-rice-scheme-losses-look-set-to-soar-to-b200bn
Der Verlust aus dem Reis-Aufkauf-Programm der Regierung wird sich für die Erntejahr 2011-12 auf schätzungsweise an die 200 Milliarden Baht summieren [ 6,5 Mrd. US Dollar ], weit über den früheren Prognosen des Finanzministeriums, die von 70-100 Milliarden Baht ausgingen, sagte eine Quelle.
Diese neue Schätzung beruht auf der tatsächlichen Höhe des Umsatzes der Regierung mit dem Reis und den voraussichtlichen Aufwendungen dafür, Multipliziert mit dem Lagerbestand des Reises und dem aktuellen Marktpreis den man dafür erhalten sollte, sagte die Quelle, die in einem Ausschuss sitzt, der mit der Überwachung der Buchhaltung für das Reisprogramm beauftragt ist. Während des Erntejahres verbrauchte die Regierung 320 Milliarden Baht um 22 Millionen Tonnen Reis aus der ersten und zweiten Ernte zu kaufen.
Bangkok Pundit : Das erhielt einige Aufmerksamkeit in der Berichterstattung der thailändischen Presse, aber es dauerte bis zum Moodys Bericht vom 3. Juni, bis man bemerkte das es zu einem großen Problem wurde.
Es wird vermutet, dass die Person, die diese Informationen an die Bangkok Post zugespielt hat, Supa Piyajitti, ein stellvertretender Staatssekretär der Finanzen ist.
Die Bangkok Post in einem Leitartikel : http://www.bangkokpost.com/opinion/opinion/353680/face-the-truth-on-rice-scheme
Wie auch berichtet wurde, es war das gleiche Problem dem der stellvertretende Staatssekretär für Finanzen, Supa Piyajitti, gegenüberstand, als sie sich entschieden, einen Voranschlag über die Verluste des Reis-Ankauf-Programmes zu erstellen, ohne aktualisierte Zahlen, oder eine Zusammenarbeit mit dem Handels-Ministerium.
Mister Supas – Zahlen wurden von der Presse berichtet und von Moodys als Referenz benutzt, aber der Voranschlag ist vielleicht gar nicht Korrekt errechnet….
Dies vorausgeschickt, ……das Zitat spricht von Rekordzahlen,
Supa Piyajitti, ein Beamter im Finanzministerium, der sich um die Kontrolle der Rechnungsführung des Reis-Aufkauf-Programmes kümmerte, bis er diese Woche versetzt wurde, sagte der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch, die Verluste betrugen bis zum 31.Januar bereits 200 Milliarden Baht und sind jetzt wahrscheinlich noch höher.
Obwohl der Ausschuss des Finanzministeriums, in dem Supa Mitglied ist ( oder war ? ) berichtet, …. dass für 2011 / 2012 Verluste ( erste und zweite Ernte ) von 137 Milliarden Baht entstanden waren, und diese zusammen mit den Verlusten für die Haupt-Ernte von 2012/2013 über 84 Milliarden Baht, somit nun insgesammt 220 Milliarden Baht betragen.
Bangkok Pundit : Es ist wichtig zu beachten, dass es einen großen Unterschied zwischen dem Erntejahr 2011-2012 ( das von Oktober 2011 bis September 2012 dauerte ) gegenüber dem Erntejahr vom Oktober 2011 ( oder 2012 = ST Fehler ???? ) bis Januar 2013, gibt. Der Grund dafür ist, dass Bloomberg festgestellt hat, http://www.businessweek.com/news/2012-09-24/thai-rice-policy-should-stay-several-more-years-thaksin-says das in Thailand auf die Oktober-Ernte rund 70 Prozent der Gesamtleistung eines Jahres entfallen und eine zweite Ernte bis in den Juli eingefahren werden kann. Wenn 70% im Oktober geerntet wird, sp dürfte kaum viel von diesem Reis dann Ende Januar verkauft werden ?
So ist es von Anfang an durchaus klar, dass die Verluste für die Ernte 2011-2012 nicht 200 Milliarden Baht betragen konnten, somit ist der Bericht der Bangkok Post falsch. Spätere Berichte mit Schätzungen über 260 Milliarden Baht Verlust, beziehen sich auf die Zeit bis Ende Mai 2013, so das dazu zwei Haupt-Ernten gehören und fast eineinhalb Zweit-Ernten ( mit der Ernte bis Juli ).
Zweitens : …..der Moodys Bericht.
Dann am 3. Juni hat Moodys einen Bericht veröffentlicht, http://www.moodys.com/login.aspx?lang=en&cy=global&ReturnUrl=http%3a%2f%2fwww.moodys.com%2fviewresearchdoc.aspx%3fdocid%3dPBC_154757%26lang%3den%26cy%3dglobal
( oder hier : http://moodys.alacra.com/research/moodys-global-credit-research—PBC_154757 ) …..mit dem Titel :
„Thailands zunehmend Teureres Reis-Aufkauf-Programm wird das Kreditrating negativ beeinflussen“
Laut dem Bericht, den wir nicht mit Regierungs-Quellen verifizieren konnten, gibt es neueste Schätzungen die sich auf die tatsächlichen Beträge abstützen, die Verluste von 200 Milliarden Baht aus dem Erntejahr 2011-12 bestätigen. Das ist deutlich mehr als die bisherigen Schätzungen der Weltbank, die wir im April in unserer Kreditanalyse diskutierten, und die von Verlusten in höhe von 115 Milliarden Baht ausging, ebenso wie die Prognose von Thailands Finanzministerium, welches von Verlusten in der höhe von 70-100 Milliarden Baht sprach.
Das gesamte staatliche Defizit für das Geschäftsjahr welches am 30. September 2012 endete, erreichte 4,1% des BIP, und ist wegen eines seit längerem erwarteten nicht budgetierten Haushaltsdefizites leicht nach unten, auf 3,9% revidiert worden. Während die Finanzierung von Thailands Haushaltsdefizit durch den günstigen Inlands-Kapitalmarkt unterstützt wird, gefährden die wachsenden Verluste aus dem Reis-Ankauf-Programm und dem etwaigen Bedarf für zusätzliche staatliche Mittel die aus der Fortführung des Programms resultieren, zunehmend eine reduzierung des Defizites, das wir zuvor in einer Prognose auf 3,1% des BIP für das Geschäftsjahr 2013 festlegten. Darüber hinaus macht es das Erreichen eines ausgeglichenen Haushalts bis zum Jahre 2017 zu einer größeren Herausforderung.
Bangkok Pundit : Das alles ist nur ein Teil des Berichtes, der leider nur für Abonnementen zugänglich ist. Wie Sie sehen, war ihre einzige Quelle die sie zitierten, der Bangkok-Post News-Artikel. Verständlicherweise werden zusätzliche jährliche Ausgaben negativ gewertet.
Dieser Bericht wurde weitherum verbreitet.
Drittens : ….die Berichterstattung des Berichtes.
Bangkok Post am 3. Juni : …..„Moodys : Reis-Programm – Kreditrating negativ“
Bangkok Post am 4. Juni : ….“Bonitäts-Rating ist in Gefahr“
http://www.bangkokpost.com/business/news/353305/credit-rating-stands-at-risk
Die Bangkok Post schrieb in einem Leitartikel :
http://www.bangkokpost.com/opinion/opinion/353680/face-the-truth-on-rice-scheme …..am 6. Juni mit dem Titel : „Das wahre Gesicht des Reis-Programmes“ im ersten Absatz „die Regierung plant, auf Moody ’s Investor Warnung vor den Gefahren des Reis-Aufkauf-Programmes zu reagieren. Die Rating-Agentur sagte, das die Verluste des Programmes höher als erwartet wären, und sie könnten der Wirtschaft schaden und zu einer Herabstufung des Bonität des Landes führen“.
Die Nation hatte am 3. Juni in einem Artikel mit dem Titel : „Verluste höher als erwartet sind negativ für Thailands Rating“ : Moodys …. in einer Erklärung sagte Moodys, die impliziten Verluste von 200 Milliarden Baht im Erntejahr sind viel höher als die Weltbank-Schätzung von 115 Milliarden Baht und des Finanzministeriums dessen Prognose einen Verlust von 70-100 Milliarden Baht veranschlagte.
The Nation kam am 5. Juni mit einem Artikel der besagte, dass „…… Moodys Rating-Agentur mit einer Warnung konterte, dass die umstrittene Politik der thailändischen Wirtschaft schaden und zu einer Herabstufung ihrer Bonität führen könnte“.
www.nationmultimedia.com/national/How-mu…k-asks-30207625.html
The Nation brachte am 6. Juni wieder einen Artikel, dass „… es eine Warnung durch die Rating-Agentur Moody ’s wegen des umstrittenen Reis-Ankauf-Programmes der Regierung gab … inklusive einer 260-Milliarden Baht Verlust Schätzung durch Moodys“.
www.nationmultimedia.com/business/Warnin…r-govt-30207703.html
The Nation erklärte am 11. Juni noch einmal : „…. führt das Rating der Agentur Moodys zur Herabstufung der Bonität Thailands „.
www.nationmultimedia.com/business/Varath…g-data-30208010.html
Bangkok Pundit : Was BP seltsam findet, ist, dass der Bericht am 3. Juni völlig korrekt war, dann aber begannen sie mit jedem Tag mehr von der Herabstufung zu reden, oder zitierten die 260 Milliarden Baht Aussage * in der „Warnung“ ( von Moodys ) falsch, indem sie sagen, diese wäre ungefähr zutreffend und es drohe dadurch eine Herabstufung, jedoch stimmt diese Aussage von einer Herabstufung nicht mit dem Moodys Bericht vom 3. Juni überein.
Wenn es hier irgendeinen Zweifel gibt, siehe den Reuters Artikel vom 6. Juni : www.sharenet.co.za/news/Moodys_says_Thai…e413597adc4c5fb93328
Thailands Kredit-Rating ist nicht in Gefahr wegen seinem Reis-Ankauf-Programm herabgestuft zu werden, sagte die Ratingagentur Moodys am Donnerstag, nachdem es diese Woche gewarnt hatte, dass die Verluste aus dem Reis-Programm das Ziel eines ausgeglichenen Haushalts gefährden könnten.
„Das Rating ist nicht in Gefahr. Wenn man sich die Kredit-Analyse ansieht, die wir Ende April veröffentlicht haben, so gibt es eine Menge an Faktoren, die die Bewertung auf dem aktuellen Niveau von „ B-a-a-1″ unterstützen, und das istes auch, warum wir einen stabilen Ausblick haben „ …sagte Moodys Analyst für Länderrisiko, Steffen Dyck zu Reuters.
Bangkok Pundit : Moodys will keine Herabstufung, die auf einem Zeitungsbericht basiert. Und trotz der konzentrierten Leistung des Handelsministers in der Pressekonferenz vom Freitag, zeigen dessen Zahlen alle, dass die Verluste für die Ernte von 2011-2012 nicht 200 Milliarden Baht betrugen. Wie die Zahlen des Ausschusses vom Finanzministerium zeigen, beträgt der Verlust rund 137 Milliarden Baht. Ja, das ist höher als die Schätzungen von Moodys im April, aber es ist nur 20 Milliarden Baht mehr als die Weltbank prognostiziert hatte, und welche von Moodys verwendet wurden. Zudem wird Moodys kein Downgrade ausprechen, das auf 1% zusätzlichen Staatsausgaben basiert.
Viertens : …. die Kritik der Regierung an Moodys.
Es gab einige Kritik von Moodys durch die Regierung oder leitende Beamte. Z. B. in der Bangkok-Post in einem Leitartikel vom 6. Juni :
www.bangkokpost.com/opinion/opinion/3536…truth-on-rice-scheme
Der Fiscal-Policy-Office Director des Finanzministeriums, Somchai Sujjapongse, traf den Nagel auf den Kopf als er gestern sagte, dass Moody ’s Investors Service nicht Presseberichte als Grundlage verwenden sollte, um Thailands Bonität zu beurteilen.
Er sagte, es sollte einen Vertreter geschickt haben, um Informationen von den zuständigen Stellen zu sammeln oder diese Stellen direkt anzusprechen.
Moodys hat unprofessionell gehandelt und es erfüllte seine Standards als international anerkannte Organisation nicht, sagte er und betonte, die Verluste aus dem Reis-Aufkauf-Programm würden 100 Milliarden Baht nicht überschreiten.
Bangkok Pundit : Das ist unfair gegenüber Moodys, denn wie wir jetzt wissen, lag auch Somchai falsch. Die Verluste haben die jährliche Zahl von 100 Milliarden Baht überschritten. Nun, wenn die Regierung klare und genaue Angaben hat, warum dann Moodys Anmerkung, das sie nicht imstande waren diese zu liefern um den Bangkok-Post Bericht zu bestätigen ? Aber wie wir ja gesehen haben, ist es noch nicht möglich, von der Regierung eine korrekte Auskunft über die Höhe der Verluste zu bekommen. Angesichts dieser Diskrepanz zwischen den Schätzungen des Finanzministeriums im Vergleich zu denen der Weltbank, gab es keine vertrauenswürdigen Zahlen der Regierung. Es ist ja nicht so, dass die Regierung in der Lage wäre schnell alle Zahlen und Belege zu verändern, um die höhe der Verluste zu verringern.
Bei dieser Art von Lage kann Moodys ja nicht einfach warten, bis nach 2-3 Jahren die Regelung beendet wurde, um die Verluste zu berechnen. Sie sind auf eine breite Palette von Quellen zur Beurteilung angewiesen. Moodys hat seine Quellen angegeben. Das Problem ist nicht wirklich der Moodys Bericht, es war wirklich die ungenaue Berichterstattung und die Überreaktion der Regierung auf den Bericht. Der Bericht zitierte einfach die Bangkok-Post und die Bangkok-Post zitierte Moodys …..
Statt sich auf die Unrichtigkeit der Bangkok Post Quelle zu konzentrieren, verurteilt die Regierung den Überbringer der Nachricht…..
Nachdem, nach den ersten durchgesickerten Berichten über die 200 Milliarden Baht Verlust-Schätzungen, nun zwei Wochen verstrichen sind, warteten wir alle darauf, was der Handelsminister am Freitag dazu sagen würde. Wir werden in diesem Beitrag noch genauer auf den Rest der Antwort der Regierung eingehen, von Anfang an und was der Handelsminister an der Pressekonferenz sagte ….
* Etwas beruhigend, …trotz der vielen Artikel über eine mögliche Herabstufung und dem vollständigen Pessimismus wegen dieses Downgrades, war Thanongs Kolumne vom Freitag in der The-Nation relativ ausgeglichen : www.nationmultimedia.com/opinion/Bad-cre…look-g-30207738.html
Moody ’s Investors Service hat damit gedroht, einen negativen Ausblick für das Kreditrating gegen Thailand auszusprechen…..
Moodys Leute haben in den vergangenen Monaten Thailand besucht. Sie haben insbesondere Bedenken über die Kosten des Reis-Aufkauf-Programmes und die politische Stabilität des Königreichs geäußert.
Wie viele andere, ist Moodys verwirrt und besorgt über die möglichen Verluste der thailändischen Regierung wegen dem schädlichen Reis-Aufkauf-Programm. Jüngste Schätzungen haben Verluste von 200 Milliarden Baht für das Erntejahr 2011-2012 impliziert …. Ein Bericht der TISCO spielte die Sorge vor einer Herabstufung herunter. Er sagte : „Thailands aktuelles Rating ist ) B-a-a-1 ( mit einem stabilen Ausblick, gemäss Moodys. Wir denken, das bei einem anzunehmenden Worst-Case-Szenario wegen einem Downgrade, dürfte Moodys erst einmal den „Ausblick“ ( nicht aber die Note ), vor einer Herabstufung des Ratings, senken, wie es bei Moodys die Regel ist. Es gibt einige Fälle, bei dem eine Rating-Herabstufung vor einer Herabstufung des „Ausblicks“ kam, wie in Griechenland und Ägypten aufgrund ihrer möglichen Ausfälle, allerdings sollte das in Thailand nicht der Fall sein“.
Bangkok Pundit : Kein Zweifel, das ist so, weil Thanong kein großer Fan von Rating-Agenturen ist.
Aber wir haben hier eine externe Beurteilung dessen, was der Moodys Bericht eigentlich bedeutet, das heisst, es gib ihnen zumindest keinen falschen Eindruck von einer drohenden Herabstufung durch Moodys ….