Prachatai – Nachdem er ca. 2 Jahre und 4 Monate im Gefängnis saß wurde Nat Sattayapornpisut am 19. April entlassen. Er wurde für das Versenden von E-Mails an einen ausländischen Freund mit Links zu beleidigen Inhalten gegenüber der thailändischen Monarchie verhaftet. Zur Jahresmitte 2009 verschickte er an Emilie Esteban E-Mails mit Links zu Videoclips und Fotos von bestimmten Mitgliedern der thailändischen Königsfamilie, die im Internet zur Verfügung standen. Esteban ist ein in Spanien lebender Engländer den er über das Internet kennen gelernt hatte. In Youtube ist er unter dem Alias ’stoplesemajeste‘ zu finden.
Während der Untersuchung des Majestätsbeleidigungsfalles von Suwicha Thakor stießen die Ermittler im Januar 2009 auf Esteban. Das Department of Special Investigations und das Ministerium für Informations- und Kommunikationstechnologie (MICT) schickten ihre Beamten nach Spanien, um Esteban zu befragen. Obwohl sie keine rechtlichen Schritte gegen ihn einleiten konnten verschafften sie sich Zugriff auf sein E-Mail-Konto und fanden Nats E-Mails.

Am 13. Oktober 2009 wurde Nat von der DSI in seiner Wohnung festgenommen. Vor seiner Tür erscheinen 10 Peronen in Uniformen. Ihm wurde der Haftbefehl vorgelegt und Handschellen angelegt. Die Beamten durchsuchten sein Zimmer und beschlagnahmten seine Dokumente, CDs, Computer, Tagebücher und Notizbücher.

Er wurde in das DSI Hauptquartier gebracht und wegen der Verbreitung von pornografischen Materialien über das Internet unter dem Computer Crimes Act von 2007 angeklagt. Nat wurde von der DSI für zwei Nächte inhaftiert und verhört. Unteranderem wollten die Beamten wissen wie sie Zugriff auf sein E-Mail Konto bekommen können.

Nach 12 weiteren Nächten im Untersuchungsgefängnis wurde er gegen eine Kaution von 200.000 Baht in bar auf freien Fuß gesetzt.

Einen Monat später wurde er von der DSI vorgeladen und der Majestätsbeleidigung beschuldigt.

Am 14. Dezember 2009 stand er ohne Anwalt vor Gericht und man fragte ihn ob er sich schuldig oder unschuldig bekennen würde. Die Justizbeamten erklärten ihm, dass das Urteil bei einem Schuldeingeständniss reduziert werden würde. Er entschloss sich schuldig zu bekennen, da er keinen anderen Ausweg sah.

Das Gericht verurteilte ihn zu 9 Jahren Gefängnis, aber reduzierte aufgrund seines Schuldeingeständnisses die Haftstrafe um die Hälfte. Als vorbildlicher Gefangener wurde seine Gefängnisstrafe in zwei Fällen im Zusammenhang königlicher Ereignisse reduziert und er wurde am 19. April 2012 entlassen.

Ausführlich unter: http://prachatai.com/english/node/3316

Von gateot

Ein Gedanke zu „Jetzt ein freier Mann“
  1. naja, da sitzt ein Mann – der verbotenes geschrieben hat – ca. 2 Jahre im Gefängnis.
    Da sitzt ein Mann, der lediglich seine Gegenüber mit dem Hitlergruss begrüsstca 6,5 Jahre im Gefängnis. Bei jedem Gruss gibt es einen Nachschlag, könnte also locker lebenslänglich draus werden.

    Ersteres verstehen die Farangs nicht – zweiteres die Thais nicht.

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