Prachatai – …….Viele Ultraroyalisten mit denen ich mich im Laufe etlicher Monate über Twitter ausgetauscht und debattiert habe, neigen dazu zu glauben, dass mit den Thais, die sich gegen das Majestätsbeleidigungsgesetz  ( LM )  stellen, etwas nicht stimmen kann. Für viele dieser Personen gehören diejenigen, die sich gegen dieses drakonische Gesetz und die Selbstzensur der Mainstream-Massenmedien stellen, welche nur einseitige Informationen und Schmeicheleien über die Monarchie veröffentlichen und es niemals wagen würden die Krone zu kritisieren, ohne Kaution ins Gefängnis und sind entweder Rothemden oder Republikaner die von Thaksin Shinawatra in die Irre geführt wurden.
Also im Grunde muss man rot oder republikanisch sein, aber wahrscheinlich beides, …..und wurde von Thaksin manipuliert.

Es gibt fast keinen Mittelweg, egal wie viel ich versuche die Ultraroyalisten zu überzeugen, dass es für die Gesellschaft das Beste sei in der Lage zu sein, die Moanrchie legal und kritisch zu diskutieren wenn es nötig sein sollte, wie das in Großbritannien, Japan, Spanien und anderen konstitutionellen Monarchien der Fall ist.

Einige Royalisten sind der Meinung, dass die Öffentlichkeit nicht reif genug sei, um Fakten von Fiktion, korrekte Information und Desinformation über die thailändische Monarchie zu unterscheiden. Ich kontere dann immer mit der Tatsache, dass wir nicht ständig alle 60 Millionen Thais daran hindern könnten durch Zensur jedliche Kritik zu unterdrücken, denn dadurch wird nur gewährleistet, dass Thais der Möglichkeit braubt werden kritisch zu denken und zu einer reifen Gesellschaft zu werden.

Für viele Ultraroyalisten sind diejenigen, die gegen das Gesetz der Majestätsbeleidigung sind, entweder zu einer Anti-Monarchistischen Gruppe gehörend ….oder Opfer der republikanischen  ( ehemals kommunistischen )  Propaganda geworden. Es gibt kaum einen der die guten Absichten der Kritiker, dass Gesetz zu reformieren oder abzuschaffen, anerkennt.

Jemandem die thailändische Abstammung anzuzweifeln, hebt das ganze auf eine neue Ebene. Es ist, als ob sie nicht glauben können, dass man sowohl thailändischer Abstammung sein, gleichzeitig die Monarchie kritisieren, und den König dabei nicht als Gott ansehen kann.

Am Monatg hatte ich eine verstörende Diksussion mit einer thailändischen ultraroyalistischen Twitter-Userin, die mich fragte wo ich geboren sei. Nachdem ich die Antwort gab und daran erinnerte das auch der König im Ausland geboren sei, fragte sie wo meine Eltern geboren sind und ich antwortete, Thailand.

Aber sie fragte weiter wo meine Großeltern geboren wurden. Da wurde mir klar, dass ich es mit einer Art neo-faschistischen und rassistischen neo-Mentalität zu tun habe.

Nachdem ich mich weigerte mich weiter mit ihr zu unterhalten behauptete sie das ich nicht der Freiheit der Meinungsäußerung folgen würde. Ich erinnerte sie daran, dass sie vielleicht das Recht der freien Meinungsäußerung mit dem Schutz der Privatspähre verwechselt habe.

In diesem Moment verstand ich kurz wie sich ein Jude im Nazi-Verhör fühlte, bevor er nach Buchenwald oder Auschwitz gebracht wurde. Sieben Jahrzehnte nach dem Ende des Nationalsozialismus werden die rassistischen und faschistischen Diskurse über die Reinheit der Rasse in Thailand wiedergeboren.

Es spielt unter dem rassischen Hintergrund keine Rolle, dass sich auch die herrschende Chakri Daynastie in den vergangenen zwei Jahrhunderten mit verschiedenen Ethnien vermischt hatten, denn da wollte nur jemand alle Thais, die sich gegen das Majetsätsbeleidigungsgesetz wenden, als  „Un-Thai“  brandmarken.

Wenn es also einem thailändischen Bürger nicht gestattet wird sich gegen das drakonische Gesetz der Majestätsbeleidigung zu wenden, dann sollte dies nur für direkte Nachfahren von jenen Baan Chiang Menschen möglich sein, deren antike Überreste vor vielen Jahrzehnten im Nordosten ausgegraben wurden und als die ersten Siedler in diesem Teil der Welt gelten.

Ich möchte auch an das Massaker vom 6. Oktober 1976 erinnern, bei dem Dutzende von meist jungen Thais, als Kommunisten und Anti-Royalisten gebrandmarkt wurden und von der rechtsextremistischen und ultraroyalistischen Menge gelyncht wurden. Sie wurden als Vietnamesen abgestempelt. Nach Ansicht der damaligen Ultraroyalisten können die Demonstranten keine Thais gewesen sein.

Pravit Rojanaphruk

P.S. Nachfolgend finden Sie eine Kopie meiner dunklen Begegnung auf Twitter.

http://prachatai.com/english/node/3177

Von gateot

2 Gedanken zu „Echte Thais wenden sich nicht gegen das LM-Gesetz, oder ?“
  1. geschrieben von nitnoi , April 25, 2012
    …..
    aber durch den hinweis tharits das die frau von romklau noch weiter dazu befragt werden soll -deutet doch sehr darauf hin das es sich um das handelt was schon seit langer,langer zeit hinter vorgehaltener hand erzählt wurde und auch hier in st -schon sehr ausgibig diskutiert und beschrieben wurde – das es ein kampf unter soldaten war

    natürlich war es ein Kampf unter den Soldaten. Soldaten Saeh Daengs haben Oberst Romklao erschossen, das hat doch Saeh Daeng selbst in einer Erklärung gegenüber TV-Stationen und Medien gesagt.
    Er sagte wortwörtlich:
    Die Ronin Warriors (Red Siam) haben Oberst Romklao getötet, weil sie die Armee führerlos machen wollten, um sie dann zu überrennen.
    Leider hätte das nicht funktioniert.

    Er hat zwar nicht erwähnt, das er der Ausbilder dieser Söldner war, jedoch erwähnte er – das diese Gruppe den Rothemden zu Hilfe eilte. Am nächsten Tag hat sich Jatuporn bei dieser Gruppe noch bedankt.
    Was benötigt man hier noch an Beweisen, wenn bereits ein Geständnis vorliegt.

  2. Jemandem die thailändische Abstammung anzuzweifeln, hebt das ganze auf eine neue Ebene. Es ist, als ob sie nicht glauben können, dass man sowohl thailändischer Abstammung sein, gleichzeitig die Monarchie kritisieren, und den König dabei nicht als Gott ansehen kann.

    es gibt überall Hardcores, sei es bei den Rothemden – die am liebsten ganz Thailand abfackeln möchten – sowohl auch unter den Monarchisten.

    Fakt ist aber auch, das der König selbst sich als menschlich bezeichnet und absolut nichts gegen Kritik an seiner Person hat. Dies hat er deutlich in einer Geburtstagsrede vor Jahren erklärt.
    Er hat auch nie behauptet, er wäre ein Halbgott oder gottähnlich.

    Was die Thais glauben oder nicht glauben, wichtig ist vor allem – wie der König selbst dazu steht.

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