Bangkok Post – Über Hass-Mails und Bedrohungen macht sie sich am wenigsten Sorgen. Aber von der Gesellschaft als persona non grata betrachtet zu werden ist eine grausame und ungewöhnliche Strafe und zwang sie dazu ihren Namen zu ändern. Trotz bestandener Aufnahmeprüfung wurde sie von drei Universitäten abgelehnt. Sie wurde von der Presse und der Gesellschaft verfolgt. Seit mehr als drei Jahren – und die Hexenjagd geht weiter. Sie nennt sich “Räucherstäbchen“, oder in Thai „Karn toop“. Ihr richtiger Name und ihre neue Identität wurden der Öffentlichkeit durch das Manager Online Magazin von Sondhi Limthongkul, dem Führer der Gelbhemden der People’s Alliance for Democracy (PAD) mitgeteilt.
Vor mehr als drei Jahren hielt ein junges Mädchen auf einer Bühne der Rothemden der Vereinigten Front für Demokratie gegen Diktatur (UDD) eine Rede, um den gestürzten ehemaligen Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra zu unterstützen. Sie forderte die Jugend des Landes dazu auf auf die Straße zu gehen. Aber das war es nicht was sie berühmt machte, denn es gab viele junge und alte die auf der Bühne die Unterstützung für Thaksin forderten. Ihre unglückliche Saga begann im Cyberspace, als sie noch auf der High School war.
Berichten zufolge hat sie vor mehr als drei Jahren etwas auf ihrer Facebookseite geschrieben, welches einige Personen als beleidigend gegenüber der Monarchie angesehen haben. Bis heute wurde sie keines Verbrechens angeklagt. Aber sie leidet dennoch.
Sondhi und seine Medien Organisation brachten sie vor Gericht. Das Gericht der öffentlichen Meinung lieferte den Schuldspruch. PAD Anhänger und andere wollen sie weiterhin unerbittlich bestrafen.
Über Hass-Mails und Bedrohungen macht sie sich am wenigsten Sorgen. Aber von der Gesellschaft als persona non grata betrachtet zu werden ist eine grausame und ungewöhnliche Strafe, vor allem, weil sie noch nie für schuldig befunden wurde.
„Räucherstäbchen“, aufgewachsen in der Provinz Ratchaburi, war an der Rattanarat Bamrung School eine gute Schülerin, aber sie wurde von der Schule entlassen, denn sie kritisierte die Monarchie.
Später konnte sie an der Tanprasartpetch School in der Provinz Nakhon Ratchasima ihren Abschluss nachholen.
Im Jahr 2009 bestand „Räucherstäbchen“ die Aufnahmeprüfung an der Silpakorn Universität.
Laut einem Bericht von Manager Online, kontaktierten viele Menschen die Universität und klagten über die “anti-monarchistische Haltung“ von „Karn toop“ und forderten von der Universität sie nicht zu akzeptieren.
Manager Online zitiert Maneepin Promsuthirak, Dekan der Universität, mit den Worten, dass obwohl „Räucherstäbchen“ die Prüfung bestanden habe wird die Universität ihre Aufnahme aufgrund ihrer anti-monarchistischen Hatung ablehnen.
Sie änderte im Jahr 2010 ihren echten Namen und bestand die Aufnahmeprüfung am Prasarnmitr College.
In einem Interview mit Matichon Online, nicht mit Manager Online, erklärte „Räucherstäbchen“, dass die mündliche Prüfung sehr kurz war und man sagte ihr, dass man über sie Bescheid wisse. Sie solle nun nach Hause fahren und auf das Prüfungsergebnis warten.
Ihr wurde die Aufnahme verweigert.
Im selben Jahr bewarb sich „Räucherstäbchen“ an der Kasetsart Universität. Auf Facebook wurde eine Kampange gegen die Aufnahme gestartet.
An dem Tag der mündlichen Prüfung gab es an der Kasetsart Universität eine Demonstration gegen sie. Gleichzeitig wurde sie von ca. 30 – 40 Rothemden unterstützt.
Aus Angst um ihre eigene Sicherheit entschied sie sich nicht zu der Prüfung zu erscheinen.
Das junge Mädchen verschwand aus der Öffentlichkeit und viele Menschen bejubelt ihr Verschwinden wie ein Sieg und es ging das Gerücht um, dass sie ein Stipendium für ein Auslandsstipendium erhalten habe.
Für eine Weile hatte „Räucherstäbchen“ etwas Ruhe, aber die Geschichte wurde wieder ausgegraben.
Kürzlich erfuhr „Manager Online“ das „Räucherstäbchen“ an der Thammasat Universität studierte.
Das Magazin und die Personen die sie verfolgten verlangten von der Thammasat Universotät eine Erklärung warum des Mädchen akzeptiert wurde.
Somkid Lertpaitoon, Dekan der Universität, erklärte gegenüber dem Manager Online Magazin, dass ihm viele Menschen E-Mails mit Informationen über „Räucherstäbchen“ sendeten, aber niemand konnte ihn über Tatsachen informieren. Thammasat wusste von Anfang an wer dieses Mädchen war. Als sie die Prüfung bestand hatte die Schule zwei Sitzungen, um ihre Zulassung zu besprechen. Die Schlussfolgerung war sie aufzunehmen. Sie hatte die Prüfung bestanden, wie könnten wir sie dann nicht studieren lassen? Wir können sie nicht für etwas bestrafen was sie angeblich vor dem Studium an der Thammasat getan hat. Ich glaube, wir sollten das Kind nicht tyrannisieren.“
“Entsprechen die aggressiven, beleidigenden und herabwürdigenden Worte gegenüber der Monarchie der Wahrheit? Ich weiß es nicht. Diese Frage konnte niemand beantworten. Also können wir nicht davon ausgehen. Nicht eine Person konnte mir die Tatsachen berichten. Aber wenn es wahr ist wird die Thammasat den Fall überprüfen. Einen Studenten zu disziplinieren ist eine ganz normale Sache. Aber wenn jemand sagt, dass das Mädchen aus diesem und jenem Grund hier nicht studieren könne, dann können wir dies nicht akzeptieren. Es gibt in jedem Quadratzentimeter der Thammasat Frieden und Freiheit. Wenn sie den König beleidigt hat hätte man sie angeklagt. Viele Menschen erzählten mir auf Facebook, dass das Mädchen dies und jenes getan habe. Ich frage Sie: Warum gehst du dann nicht zur Polizei? Alle Lehrer an der Thammasat haben vereinbart sie zu akzeptieren. Und wenn sie gegen Regeln verstößt werden wir sie nach den Verhaltensregeln der Univsersität bestrafen.“
In dem Matichon Online Interview sagte „Räucherstäbchen“, dass sie Schwierigkeiten mit einigen ihrer Klassenkameraden an der Thammasat Universität habe.
Sie sagte, dass jeder wusste, wer sie war. Einige sagten ihr, dass sie das Land verlassen sollte, wenn sie den König nicht liebt. Sie behauptete auch, dass einmal ein Schuh nach ihr geworfen wurden.
Hatte Armeechef Gen Prayuth Chan-Ocha dies im Sinn als er den sozialen Boykott von Straftätern der Majestätsbeleidigung forderte?
Man muss nicht viel sagen. Die Geschichte spricht für sich.
Aber die Geschichte endet hier nicht.
Aufgrund der Hexenjagd des Manager Magazins hat sie eine Vorladung von der Polizei erhalten. Sie soll am Mittwoch bei der Polizei erscheinen. Allerdings bat sie wegen der laufenden Abschlussprüfungen um Aufsschub.
Ist das unsere Gesellschaft?
„Räucherstäbchen“ wurde noch nie des Verbrechens der Majestätsbeleidigung beschuldigt. Was sie angeblich auf ihrer Facebook Seite schreib wird die Öffentlichkeit nicht erfahren. Sie hat eine politische Haltung. Sie ist politisch aktiv.
Aber aufgrund ihrer angeblichen Beleidigungen gegenüber der Monarchie wird sie nicht nur von der Öffentllichkeit bestraft sondern wurde auch Opfer einer Hexenjagd, die durch eine große Medien-Organisation ausgelöst wurde, weil sie ihre Identität veröffentlichte und dadurch schikaniert und drangsaliert werden konnte.
Die ganze Zeit war sie minderjährig.
Voranai Vanijaka
http://www.bangkokpost.com/opinion/opinion/274170/the-witch-hunt-for-red-joss-stick
„karn toop“ ist schon ein merkwuerdiger Name.
Man kann aber „Behelfs-Zeitzuender“ draus bauen. 😐
naja, warum primitiv. Gibt es bei uns nicht auch solche Anschwärzer aus der linken Szene, die eben Meldungen über Nazi/Holocaust-Äusserungen an die Behörden weitergeben.
ja, sicher. Am besten gleich diese Idee beim Thaksin-Clan umsetzen. Dann wäre Ruhe.
möglich, dann müsste man im Prinzip unliebsame Personen aus dem Kreis Thaksin entführen und in Säure auflösen – wie sie es mit dem Thaksin-Kritiker aus dem Süden gemacht haben.
warum KZ´s. Gefängnisse reichen dafür ja aus.
warum Prayuth, eher Chalerm. Wann packt man diesen Kerl – wie nennt ihn Giles? – einen Verbrecher-Politiker – endlich mal weg.
oder man liebt den König eben, wie man auch Juan Carlos liebt, oder die Monarchen in Belgien, England, Holland, Dänemark usw.
Kann ja auch sein. Warum sonst, kommen jährlich zur Geburtstagsfeier so viele Leute – niemand muss hin, aber es gehen alle freiwillig. Millionen haben sich die Bücher im Krankenhaus eingetragen, um dem König alles Gute zu wünschen. Warum?
war auch richtig so.
ja, Chalerm wird diesen Aussenseiter sicherlich bald wegpacken lassen.
die kreiert gerade ihr 200.000 Menü für morgen. Das erfordert höchste Konzentration, soll ja auch biologisch einwandfreier Kaviar sein.
Den kommunistischen Farang-Verdrehern schwimmen die Felle weg, sie berichten schon zum zweitenmal ueber dieses Maedchen. Oder weiss der ‚Linke‘ nicht mehr was der ‚Rechte‘ macht?
Grundsaetzlich bleibt die Frage was hat ein 15 jaehriges Maedchen auf so einer Buehne zu suchen?!
Man sollte erstmal die Gegenseite hoeren. Vielleicht hat sie ja einen „beruehmten“ Vater??
gegen diese Regierung war Abhisits Regierung absolut liberal.
Aber sollen die Thais selbst lernen, das sie verarscht wurden.