Bangkoks Gesandte aus 65 Ländern, die ihr jeweiliges Land repräsentierten, besuchten am Mittwoch den 11. Oktober auf Einladung des Kulturministeriums den Standort des Königlichen Krematoriums von König Bhumibol in Sanam Luang.

Die Diplomaten beobachteten den Aufbau des königlichen Scheiterhaufens, die königliche Wagen und die Dekorationen im Zusammenhang mit der königlichen Verbrennung. Dabei wurden sie von Chakkarot Chitrapong, ein ehemaliger Kultursekretär und von Frau Savitree Suwansathit, einer Beraterin des Kulturministeriums über den Ablauf der königlichen Verbrennung unterrichtet.

Die Kulturministerin Frau Veera Rotepojanarat sagte, die Einladung der Gesandten, die Vorbereitungen der Königlichen Feuerbestattung für den verstorbenen König Bhumibol Adulyadej zu beobachten, sollte ihnen ermöglichen, die königlichen Zeremonien und Traditionen der königlichen Feuerbestattung kennenzulernen, damit sie sie an ihre jeweiligen Regierungen weiterleiten können.

Die Diplomaten stammen aus Botschaften von:

Argentinien, Australien, Österreich, Bahrain, Bangladesch, Belgien, Bhutan, Brasilien, Brunei, Kambodscha, Kanada, Chile, China, Kuba, Tschechien, Dänemark, Ägypten, Finnland, Frankreich, Indien, Indonesien, Iran, Italien, Japan, Kasachstan, Kenia, Südkorea, Kuwait, Libyen, Malaysia, Malta, USA, Russland, Großbritannien, Singapur, Philippinen, Myanmar, Mexiko, Mongolei, Marokko, Nepal, Niederlande, Neuseeland, Nigeria, Norwegen, Oman, Pakistan, Panama, Peru, Polen, Katar, Slowakei, Südafrika, Spanien, Sri Lanka, Schweiz, Schweden, Timor-Leste, Vereinigte Arabische Emirate und Usbekistan.

Von STIN

4 Gedanken zu „Regierung erwartet 65 Diplomaten aus aller Welt bei königlicher Einäscherung“
  1. Raoul Duarte: … er werde am heutigen Samstag [vermutlich am späten Abend] nach Bangkok zurückgebracht …

    Und so kam es auch. Ende gut – alles gut? Nein, nicht bei Ekachai, dem „Aktivisten“.

    Der hat jetzt via facebook (wie khaosod pflichtschuldigst berichtete) angekündigt, eine Beschwerde gegen die Regierung einreichen zu wollen. Drei der zu ihm geschickten Soldaten (?) hätten ihn bei der Abholung zu Boden „stürzen“ lassen – ihm seien dabei 3 Kratzer („scratches“) am Arm zugefügt worden.

    Der beim „Thaksin-Blättchen khaosod“ hinterlegte Link zur facebook-Seite des „Aktivisten“ funktioniert/e allerdings nicht, so daß eine Überprüfung des angeblichen Postings nicht möglich war.

    Ich denke nicht, daß sich dies zu einer „Staatsaffäre“ ausweiten kann, wie Ekachai und sein „Ziehvater“ Thaksin Shinawatra sich das möglicherweise wünschen. Aber man kann ja ganz in Ruhe abwarten . khaosod wird wohl (anders als die seriöse Presse) täglich weiter über den Fortgang berichten.

  2. Raoul Duarte: Ihm sei angeboten worden, zwischen ein paar Tagen Aufenthalt in einem Resort in Kanchanaburi oder in einem nicht näher bezeichneten Militär-Camp zu wählen.

    Zum Artikel aus der „New York Times“:
    Ekachai Hongkangwan, der 42-jährige „rote Aktivist“ und Monarchie-Gegner, hat sich nach Auskunft seines Anwalts Anon Nampha am Donnerstag telefonisch gemeldet und berichtet, daß er tatsächlich in einem Resort in der Provinz Kanchanaburi untergebracht sei, um seine öffentliche Ankündigung, während der Einäscherungs-Zeremonien in Bangkok „etwas Unerwartetes“ zu tun, nicht in die Tat umsetzen zu können.

    In dem Telefonat mit seinem „Bürgerrechtler“-Kollegen und Anwalt Anon Nampha kündigte der „Aktivist“ darüberhinaus an, er werde am heutigen Samstag [vermutlich am späten Abend] nach Bangkok zurückgebracht.

    Nachdem Ekachai die Behörden und viele um ihren „Vater“ trauernden ThailänderInnen auf seinem facebook-account mit seiner Ankündigung provoziert hatte, in einem „roten Shirt“ am Sanam Luang auftauchen zu wollen, wo Tausende an trauernden Menschen – alle respektvoll von Kopf bis Fuß in schwarz gekleidet – vom geliebten Monarchen Abschied nehmen konnten, war er aufgefordert worden, diese „Idee“ fallenzulassen.

    Als er dieses rundheraus ablehnte, hatte man ihm Gelegenheit gegeben, zwischen 2 Orten zu wählen, wo er sich während der Zeremonien aufhalten könnte: Ein ungenanntes Militär-Camp oder ein Resort in Kanchanaburi. Der Trauerkleidercode (schwarze Kleidung aus Respekt für den verstorbenen König Rama IX zu tragen) ist noch bis zum morgigen Sonntag gültig.

  3. Thema „Zeremonien zur Einäscherung des verehrten Königs“

    Ein sog. „Aktivist“ der PT-„Partei“ und ihres militanten außerparlamentarischen Flügels, den sog. „Rothemden“, wird die Feierlichkeiten in Bangkok nicht live miterleben können, schrieb die „New York Times“ gestern. Ekachai Hongkangwan, 42 Jahre alt, sei am gestrigen Dienstag „festgenommen“ und „fortgebracht“ worden.

    Die „khaosod“ will sogar Näheres über ein vorangegangenes Gespräch zwischen „11 Soldaten“ und dem „Aktivisten“ wissen: Danach wäre er zu einer fb-Ankündigung befragt worden, während der Zeremonie „provozieren zu wollen“. Ihm sei angeboten worden, zwischen ein paar Tagen Aufenthalt in einem Resort in Kanchanaburi oder in einem nicht näher bezeichneten Militär-Camp zu wählen. Seit Dienstag-vormittag sei er dann nicht mehr telefonisch erreichbar gewesen.

    Ekachai, der in der Vergangenheit schon zu Freiheitsstrafe verurteilt worden war und fast drei Jahre lang im Gefängnis verbrachte, hatte laut „NYT“ in der letzten Woche auf facebook öffentlich angekündigt, am 26. Oktober während der fünfstündigen Einäscherung von König Bhumibol Adulyadej nicht nur „rote Kleidung“ zu tragen, sondern auch zu „tun, was die Menschen am wenigsten erwarten“. Eine – nach Meinung aller Beobachter – unverblümte Provokation mit einer Drohung, die Zeremonien zu stören.

    Am Dienstagmorgen (24. Oktober) habe ihn nun – so war es auch noch in einem nachfolgenden Eintrag bei facebook zu lesen – ein Polizist aufgesucht, um ihn in einem 4-Augen-Gespräch dazu zu bewegen, die Beerdigungs-Feierlichkeiten nicht zu stören und auch von weiteren Plänen abzusehen. Er habe aber darauf bestanden, durch die Weigerung, das allgemein übliche Schwarz der Trauernden zu tragen, seiner Meinung nach „nichts Illegales“ zu tun, so daß er an seinen Plänen festhalte.

    Nach seinem facebook-Posting war der „rote Aktivist“ und militante Monarchie-Gegner zum Ziel thailändischer Menschen geworden, die ihn auf den sozialen Medien wegen seines „fehlenden Respekts vor dem verstorbenen König“ scharf kritisierten. Manche forderten sogar, ihn wegen Majestätsbeleidigung zu verfolgen. Die Monarchie – so ihre Argumentation – sei eine „heilige Säule der thailändischen Gesellschaft“ und müsse „um jeden Preis geschützt“ werden.

    Kurz vor 10 Uhr vormittags sei er dann vorläufig festgenommen worden.

  4. Hier die offizielle Liste der Monarchen und Staatsrepräsentanten, die ihre Teilnahme an den Einäscherungs-Zeremonien bisher zugesagt haben (weitere Zugänge sind weiterhin möglich):

    Queen Silvia: Schweden
    Queen Maxima: Niederlande
    Queen Mathilde: Belgien
    Queen Sofia: Spanien
    Kronprinz Frederik: Dänemark
    Kronprinz Haakon: Norwegen
    Sultan Nazrin: Malaysia
    Prinz Andrew: Großbritannien
    Prinz Akishino: Japan
    Prinzessin Margaretha: Liechtenstein
    PM U Htin Kyaw: Myanmar
    Präs. Bounnhang: Laos
    PM Hun Sen: Cambodia
    Präsidentin Halimah Yacob: Singapur
    Sir Peter Cosgrove: Australien
    Julie Payette: Canada
    Joo-sun: Süd-Korea
    Vize-Präs. Dang Thi Ngoc Thinh: Vietnam
    Barnabas Sibusiso Dlamini: Swaziland

    und ein paar Ex-Präsidenten, Premierminister und sonstige Repräsentanten etwa aus der Schweiz, Deutschland, Frankreich, den USA, Sri Lanka, den Philippinen, Pakistan, Indien, Vatikan …

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