Vor knapp einer Woche lief der Vertrag zwischen der Provinzverwaltung Phuket und den Rettungsschwimmern aus. Dadurch hat sich die Sicherheitssituation auf der Ferieninsel nicht gerade verbessert.
Die Provinzverwaltung Phuket, die seit 2000 für jedes belegte Hotelzimmer ein Prozent Steuer einzieht, um die Rettungsschwimmer zu finanzieren, hielt am 3. und 4. Oktober Dringlichkeitssitzungen ab, um über die Rettungsschwimmer-Krise zu sprechen. Die Sitzungen waren nicht öffentlich. STIN berichtete hier.
Keiner der Teilnehmer wollte über die Sitzungen etwas sagen oder erklären, welche Schritte unternommen werden, um das Problem zu lösen. Auch gibt es keine Kommentare zu der Frage, wie viele Rettungsschwimmer derzeit im Einsatz sind, die angeblich durch Marinesoldaten und Freiwillige unterstützt werden.
Es gibt keine Informationendarüber, wie deren Arbeitszeiten aussehen oder mit welchem Material sie ausgerüstet sind.
Und so kam es nun, wie es vorhersehbar kommen mußte:
Am Katon Beach, der ohne Rettungsschwimmer auskommen „mußte“, ist ein 29-jähriger Chinese ertrunken, teilte Anusorn Jaikhaeng von der zuständigen Polizeistation mit. Seine Leiche wurde – wie die „Phuket News“ schrieb – kurz vor 17 Uhr am Donnerstag gefunden. Da die Wiederbelungs-Versuche am Strand nicht fruchteten, wurde der Mann, dessen Name inzwischen mit Sa Gnan angegeben wurde, ins „Chalong Hospital“ gebracht, wo aber nur der Tod festgestellt werden konnte.
Der Vorsitzende der Organisation „Phuket Lifeguard Service“, Utane Singsom, der mit den zuständigen Behörden der Provinz in Verhandlungen über die Bezahlung der früheren Rettungsschwimmer steht, nutzte das schreckliche Geschehen (nicht sehr feinfühlig, wie Beobachter meinen) aus, indem er plakativ behauptete:
„Wären unsere Mitarbeiter vor Ort gewesen, hätte der Tourist nicht sterben müssen“.
Sicher scheint zu sein, daß es zur fraglichen Zeit keine „Warn-Beflaggung“ des betreffenden Strandabschnitts gegeben hat. In einer Situation, in der es gerade keine Rettungsmannschaften dort gibt, eigentlich unverzeihlich. Es wäre sicher besser gewesen, den Touristen durch rote Flaggen zu signalisieren, daß das Schwimmen an diesem Ort gefährlich ist; da keine Wachmannschaft vor Ort gewesen ist.
Welche schellen Maßnahmen nun nach dem Tod des Chinesen ergriffen werden, wurde noch nicht bekannt. Es sollte aber sehr schnell – umgehend – etwas geschehen, um solche Todesfälle in Zukunft möglichst weitgehend ausschließen zu können.
Die gestrige Sitzung unter der Leitung von Vize-Gouverneur Thawornwat Kongkaew, auf der die grundsätzlich notwendigen Maßnahmen diskutiert worden waren, hatte ergeben, daß möglichst schnell unter Federführung der „Phuket Provincial Organization“ (= „OrBorJor“) ein Ersatz für die nun so dringend benötigten Rettungsschwimmer gefunden werden soll.
So wird, so die Versicherung der nun zuständigen Stelle, bis Ende Oktober eine Gruppe von bis zu 150 neuen Rettungsschwimmern ausgebildet werden, um die fehlenden Mitarbeiter zu ersetzen. Das Schnell-Training durch die „Royal Thai Navy“ wird von einem australischen Team unterstützt, um internationale Standards zu gewährleisten.
Ein richtiger Schritt, der aber nun leider für den ertrunkenen chinesischen Touristen zu spät kommt.