Alkoholkontrollen mit sofortiger Beschlagnahmung des Fahrzeugs bei Trunkenheit: Bisher hörte man auf Koh Samui nur aus Bangkok, Pattaya und Phuket von einer härteren Gangart der Polizei, doch an diesem Wochenende und am heutigen Montag zeigten die Ordnungshüter auch hier Präsenz und Flagge.

Wie lange der Kontrolleifer anhalten wird, das war und ist auf Thailands drittgrößter Insel stets die Frage gewesen. In den vergangenen Jahren waren aktiver Polizeiarbeit zumeist anhaltende inaktive Phasen gefolgt, unter dem Motto: Ein bisschen ohne Sturzhelm geht immer, und nachhaltige Alkoholtests hatte es bisher nicht wirklich gegeben.

Am Donnerstag- und Freitagabend glühten jedoch inselweit die Smartphones. „Vorsicht, die Polizei führt in Chaweng und Bophut strenge Promille-Checks durch!“ Die warnende Botschaft verbreitete sich über Facebook und diverse Nachrichtenportale in Windeseile – und manch einer verzichtete tatsächlich vorsorglich und freiwillig auf den Nachtgang mit dem Fahrzeug. Von Sofortstrafen in Höhe von 20.000 Baht war die Rede und bei starker Alkoholisierung sogar der Beschlagnahmung des Gefährts und der Einweisung in eine Ausnüchterungszelle.

Samui-typisch hatte sich die größte Aufregung bereits zum Wochenbeginn wieder gelegt. Eine böse Überraschung gab’s allerdings für all jene, die heute ohne Sturzhelm oder Versicherungsschutz unterwegs waren oder ihre Kfz-Jahressteuer nicht berappt hatten. In Höhe des Restaurants ‚The Cliff‘ gab’s kein Entkommen, dort bildeten sich den gesamten Vormittag über Warteschlangen an den Sofortzahltischen der Polizei. Auch aus Lipa Noi, Maenam und Nathon wurden ähnliche Großkontrollen gemeldet.

Die Tarife für helmloses Fahren sind seit März 2016 kräftig angehoben worden. 500 Baht werden bei Fahrern fällig und zusätzliche 500, wenn der Sozius oder die Sozia ebenfalls ohne Sturzhelm erwischt wurden. Thais bezahlten 100 Baht weniger. Das bestätigten mehrere einheimische Verkehrssünder gegenüber dem FARANG.

Glück im Unglück hatte ein älteres Ehepaar aus Deutschland. Ihnen wurden am ‚Cliff‘ zunächst 1000 Baht Bußgeld für unbehelmte Teilnahme am thailändischen Straßenverkehr abgeknöpft, obwohl nur die Beifahrerin ‚oben ohne‘ gewesen war. Als ein der Sprache kundiger Landsmann den Fahrer mit seinem Helm in der Hand am Zahlschalter stehen sah – kaum der englischen Sprache mächtig – musste der Polizist die bereits zu viel kassierten 500 Baht zurückzahlen. Er sah dabei nicht besonders glücklich aus und funkelte den deutschen Helfer wütend an.

Von STIN