Eine regelrechte Mobilmachung erlebte Koh Samui gestern am frühen Nachmittag in Bang Rak und später in Chaweng. Ein dreijähriges Mädchen war in einem internationalen Kindergarten verschwunden und binnen einer halben Stunde rückten Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste und freiwillige Helfer aus.
Zeugen hatten gegen 14 Uhr angeblich einen schwarzen Honda CRV vor dem Schulgelände in Bang Rak beobachtet und gemutmaßt, das kleine Thaimädchen sei entführt worden. Die Eltern hatten vergeblich nach ihrem Kind gesucht und die Sorge erreichte schnell Epedemie-Ausmaße. Polizeiautos fuhren vor, Zeugen an der Schule wurden befragt, sogar Polizeibeamte außer Dienst eilten an den Ort des Verschwindens.
In Chaweng wurde eine Sonderermittlungsstelle eingerichtet und mittels einer Mobiltelefon-App konnte jeder das Foto des Mädchens herunterladen sowie Bilder des verdächtigen Honda CRV. In sozialen Netzwerken verbreitete sich die Nachricht von dem angeblich entführten Schulkind tausendfach. Das nach 40 Minuten ermittelte Verdachtsfahrzeug gehörte allerdings einer anderen Mutter, die ebenfalls nur ihr Kind abgeholt hatte.
Große Erleichterung bei allen dann gegen 16.30 Uhr. Die Kleine wurde schlafend auf der Schultoilette gefunden – ein anderer Toilettengänger fand sie friedlich schlummernd und unversehrt. Danach wurde eine der größten Suchaktionen Koh Samuis abrupt abgebrochen. Alle Fähren waren bereits überwacht worden, auch der Flughafen, Straßen in der Nähe Bang Raks und in den Bergen wurden von Hunderten von Freiwilligen durchkämmt.
Beobachter waren beeindruckt, wie schnell sich ein thailändisches Netzwerk aktivierte und wie viele Menschen in kürzester Zeit verfügbar waren und aktiv an der Suche teilnahmen. Andere sprachen von Hysterie – aber letztlich bewies der falsche Alarm, dass in einem echten Notfall auf die Helfer und ihren schnellen Einsatz gezählt werden könnte.
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